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Ars Electronica 1979
Festival-Programm 1979
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Festival 1979-2007
 

 

ekseption ludwig rehberg eberhard schoener in concert




Freitag, 21. September 1979, 20.00 Uhr
Brucknerhaus, Großer Saal

"Ekseption"/Ludwig Rehberg
Eberhard Schoener in concert

"EKSEPTION"/LUDWIG REHBERG
Die Rockgruppe "Ekseption" hat international durch die Rockinterpretationen von "The 5th" von Beethoven, "AIR" von Bach, "Ritual Fire Dance" von de Falla und "Adagio" von Albinoni Aufsehen erregt. Bei ihrem Konzert in Linz wird "Ekseption" auch ein Werk Anton Bruckners interpretieren. Gleichzeitig wird aber Ludwig Rehberg die Musik der "Ekseption" spontan durch einen Videosizer in modulierte Formen und Farben umsetzen – Musik zum Sehen. Rehberg hat zusammen mit EMS Electronic Music Studios London diesen sensationellen Videosizer entwickelt. Die Konzertbesucher können auf Monitoren das Sichtbarwerden der Klänge miterleben. Der weltberühmte Keyboard-Spieler und Chef der "Ekseption" Rick van der Linden, wird in Linz auf der größten Computerorgel der Welt (Yamaha) spielen.

„EKSEPTION“

Rick van der Linden (Tasten)
Rein van der Broek (Trompete, Waldhorn)
Dick Remelink (Sax)
Cor Dekker (Baßgitarre)
Peter de Leeuwe (Schlagzeug)
LUDWIG REHBERG
Ludwig Rehberg gilt als Pionier der Spiel-Elektronik. Es war sein individueller Anspruch an die Musik-Elektronik, der ihn auf diesem Gebiet immer mehr Alternativen entwickeln ließ, wobei ihn sein Feingefühl für neue Sounds und Tonfolgen, verbunden mit dem Spaß am Experimentieren, maßgeblich motivierte. Die letzte LP von "Pink Floyd", sowie die meisten Hits von "Boney M" wurden durch neue Effekte und Synthesizerklänge von ihm bereichert. Der EMS Videosizer ist ein vollelektronisches Gerät, welches verschiedene Formen und Farben erzeugen kann, aber auch das Bild einer Videokamera verfremdet und die Farben moduliert, die auf einem Monitor sichtbar werden. Er kann 64 verschiedene Farbkombinationen produzieren, wobei jede einzelne in 7 verschiedene Helligkeitsstufen aufgeteilt ist. Kurven, Kreise, Dreiecke sowie Striche und Punkte usw. werden von den Formgeneratoren produziert, weiche 160 verschiedene Positionen haben. Komplexe geometrische Muster entstehen durch Horizontal-Vertikal-Signalkombinationen.

Farbbilder können durch eingebaute Generatoren, die zyklische Bewegungen hervorrufen, oder durch Signale eines Musikinstrumentes, wie Synthesizer, E-Gitarre, Tonbandgerät, Mikrofon usw., dynamisch moduliert werden. Diese "Musiksteuerung" ist bei einigen Szenen des Video-Films sehr deutlich zu sehen; Musik steuert den Video-Synthesizer und beeinflußte dadurch Formen und Farben.
EBERHARD SCHOENER IN CONCERT
"Magical echos mit Musikern aus Java und Bali + europäischen Rockmusikern" – eine musikalische Begegnung zweier Kulturen. Bei "ars electronica" werden somit erstmals die Klangwelten der Elektronik mit der Klangwelt aus Java und Bali konfrontiert. Eberhard Schoener hat nicht nur als Dirigent, sondern auch als einer der bedeutendsten Vertreter der "Elektronischen Rockmusik" international hohes Ansehen erreicht. Mit seinem neuen Album "Video Magic" und der Tournee "Laser in concert" führt Schoeners Traumreise durch ein Universum von Klang und Licht mitten hinein in die magische Welt der Technik. Er kommt von der Klassik und hat Rockmusik im Blut. Schoener ist Dirigent und Leiter der Münchner Kammeroper, Initiator von "Rock meets Classic", Filmkomponist, Synthesizer-Spezialist und Spiritus rector von ungewöhnlichen Happenings mit Klang- und Lichteffekten.
EBERHARD SCHOENER
Das erste Zusammentreffen mit der Musik Indonesiens, insbesondere Balis, hatte Eberhard Schoener 1975. Im folgenden Jahr stellte er in Frankfurt auf dem Jazzfestival nach eingehendem Studium der balinesischen Gamelan-Musik das Ergebnis der Kombination dieser komplizierten 3/4-, 5/2-, 5/3-Rhythmik mit westlicher experimenteller Elektronik- und Rockmusik der interessierten Öffentlichkeit vor. 1977/78 versuchte er seinerseits, die kontemplativen Elemente, die er in der ethnischen Musik fernöstlicher Länder gefunden hatte, in der abendländischen Musik aufzuspüren.
So verwendete er Gregorianik in seinen Kompositionen "Transformation" und "Flashback". In "Video-Magic" stellte er die These auf, daß sich die Magie, die er in ihrem kultischen Aspekt in Asien sehen konnte, der westlichen Hemisphäre in der ständigen Verfügbarkeit von Musik in der Allgegenwärtigkeit des Fernsehens und in der Vervielfältigung durch die Informationsmedien darstellt. Trotzdem hat er sich weiter um die Sublimierung der Vereinigung fernöstlicher Klänge mit occidentaler zeitgenössischer Elektronik und Rockmusik bemüht. Ein wichtiger Anstoß hierfür ist die immer stärker werdende Inanspruchnahme anderer Musikkulturen durch die Rockmusik, die jetzt ihren Höhepunkt im "Reggae" gefunden hat. Die scheinbar einfache, doch in Wirklichkeit hochkomplizierte balinesische Rhythmik und die Vierteltonstimmung ihrer Schlag- und Blasinstrumente finden ihr "magisches Echo" in der progressiven elektronischen Popmusik.

PETE YORK, einer der profiliertesten Drummer, bekannt durch die Spencer Davies Group, der 1975 mit Eberhard Schoener in Bali an diesem Konzept mitgewirkt hat, ist auch diesmal in Linz dabei.

MORRIS PEART spielte mit Tomita Yamashta. Er gilt als einer der führenden Percussionisten Englands.

ANDREW POWELL spielt Keyboards. Er studierte in Darmstadt und Köln bei Stockhausen, schreibt die Arrangements für Allan Parsons Projekt und ist Producer und Komponist für Kate Bush.

JAN BLOOMSTONE ist Mitglied der Gruppe "Pilot" er spielt klassische, E- und Bassguitar.

OLAF KÜBLER, Saxophon und Flöte. Er arbeitet seit einigen Jahren sehr eng mit Eberhard Schoener zusammen und war früher Mitglied der Gruppe "Passport".

Hinzu kommen Musiker aus Indonesien.
Sie spielen verschiedene Instrumente, wie Suling (Flöte), Gender (Gamelan) und Kendang (Trommeln). Sie sind integrierter Bestandteil der neuen, für Linz komponierten Musik von Eberhard Schoener und werden gemeinsam mit den europäischen Musikern auftreten.