ANERKENNUNG
Beyond Picasso / Hommage to Picasso / Lillian's Statue
Lillian Feldman-Schwartz
Kunst, Computer und Künstliche Intelligenz
So wie künstliche Intelligenz sinnvolle verbale Beschreibungen über Wissen herstellt, benutze ich das gleiche Programmumfeld, um sinnvolle Verbindungen zwischen den Konzepten, die graphischen Objekten zugrundeliegen, herzustellen.
Ich mache mich unabhängig, da ich in einem höherwertigen Programmumfeld arbeiten kann. Ich bin jetzt frei, kreativ zu sein, anstelle nachzuvollziehen, wo ich gerade bin. Jetzt kann ich gleichzeitig mit 2D oder 3D Programmfeldern arbeiten geometrisch oder frei fließende Formen, Erstellen und Verändern von Farbskalen ist jetzt einfacher als das Offnen und Schließen von Farbtuben. Jetzt kontrolliere ich den Computer - der Computer beherrscht und lenkt mich nicht mehr. Die Künstlerin Lillian Schwartz hat Beweise gefunden, die das 500 Jahre alte Rätsel, wer das Modell für Leonardo da Vinci's Mona Lisa war, lösen. Schwartz meint, der Maler und das Modell seien ein und dieselbe Person. Die Mona Lisa ist tatsächlich ein Selbstporträt von Leonardo da Vinci. Durch den Einsatz von speziellen Computer-gestützten Image Processing Techniken erzeugt Schwartz zusammengesetzte Bilder, in denen Leonardo da Vinci's Mona Lisa dem selbstbildnis des Malers als ein alter Mann gegenübergestellt wird. Die Bildbearbeitung entfernte die Auswirkungen der Farben und des Materials, die in den Porträts verwandt wurden und gestatten so einen direkten Vergleich zwischen den Bildern. Auch zur Maßstabsveränderung und zur Ausrichtung der beiden Bilder wurde der Computer eingesetzt, so daß die linke Hälfte des einen Bildes mit der rechten Hälfte des anderen Bildes zusammengesetzt werden konnte. Das Ergebnis war ein einziges Bild mit der Einheitlichkeit eines einzigen Gesichtes, weiches auf beide Bilder paßte. Schwartz' Analyse dieser Bilder überzeugte sie, daß es sich in beiden Fällen um das gleiche Modell handelte. Diese unerwartete Antwort auf eins der berühmtesten Rätsel in der Kunstgeschichte erklärt auch die ungewöhnlichen Umstände, die bekanntlich die Entstehung des Bildes begleiten. Zum Beispiel: obgleich Leonardo da Vinci über mehrere Jahre in verschiedenen Städten an der Mona Lisa gearbeitet hat, findet man weder in seinen Geschäfts- noch in seinen Haushaltsunterlagen einen Hinweis auf ein Modell für das Porträt. In einem Artikel in der Januar-Ausgabe von Arts & Antiques beschreibt Frau Schwartz, wie ihre Ergebnisse eine Anzahl von Ungereimtheiten in dem Gemälde erklären - die schattenhafte Qualität, die ungewöhnliche Kleidung das Fehlen von Schmuck, die linkische Pose und die Halbierung des Bildes durch zwei voneinander unabhängige Landschaften auf jeder Seite der Figur. Sie weist darauf hin, daß Leonardo da Vinci's Freude an Rätseln ihn veranlaßt habe, versteckte Hinweise in all seinen Bildern unterzubringen. Die Mona Lisa war hier keine Ausnahme. Wenn man diesen Hinweisen Leonardo da Vinci's bekannte Homosexualität und seinen Lebensstil hinzufügt, dann entsteht das Bild eines großen Malers, der sich, in Frauen kleidern verborgen, ein Selbstporträt schafft. In den Worten von Frau Schwartz: „Jenes berühmte Lächeln, welches viele Jahrhunderte lang eine verzwickte Fragestellung war, ist da Vinci's Spiegelbild seines eigenen Lächelns."
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