ANERKENNUNG
Sea-Shore Nest on Procyon II / Reach for Perfection / Music for the Spheres
Melvin L. Prueitt
Michelangelo des Microchips Meisterwerke aus der Maschine?- Computerkunst ist anders
Jahrhundertelang haben Künstler Werkzeuge benutzt, die zu anderm Zweck geschaffen wurden. Die Steinzeitmenschen kratzten ihre Bilder in Felswände mit Hilfe von Pfeilspitzen und schnitzten mit Kochwerkzeugen an Knochen und Holz. Später, da arbeiteten Bildhauer mit ganz gewöhnlichen Hämmern und Meißeln. Und auch die Fotoapparate wurden nicht zu künstlerischen Zwecken erfunden, und dennoch erhoben Photographen ihr Handwerk auf die Ebene der Kunst, und das schon kurz nach der Erfindung der Kamera. Und so ist auch der Computer nur das neueste künstlerische Werkzeug, das zu anderem Zweck erfunden wurde.
Nicht Computer schaffen Computerkunst, sondern Menschen, die sich des Computers als Werkzeug bedienen. Der Computer nimmt einiges der Lasten der Produktion von ihren Schultern und erlaubt dem Künstler, einen größeren Anteil seiner Zeit und Energie auf eine höhere Ebene der Kreativität zu verwenden, genauso wie Rodin etwa die Ausführung einiger seiner Entwürfe seinen Schülern überließ. Nun können Künstler einfach große Visionen erträumen und dann Computer zur Produktion dieser Visionen programmieren. Einige Künstler haben genug von der Computerkunst und halten sie für einen Eindringling, ein Zwischenspiel im Bereich des künstlerischen Ausdrucks. Aber für die Maler des 19. Jahrhunderts war auch die Photographie nur ein besseres Spielzeug, das den Begriff der „Kunst" nicht verdiente. Der Computer ist keine Bedrohung für die Künstler. In der Kunst, wie in der Wissenschaft, bildet der Computer eher eine Brücke zwischen Logik und Kreativität.
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