ANERKENNUNG
Beam
Enrique Fontanilles
Der Computer ist kein Wundermittel. Wie seine Vorfahren wird auch er dem Menschen keine Verantwortung abnehmen können. Ei ist eine Herausforderung für den Künstler, dem Computer das abzuringen, was er den anderen Medien abringt. Auch der Computer hat seine Wirklichkeit, darüber mag keine Simulation hinwegtäuschen.
Die Anfänge jedes neuen Mediums scheinen sich dadurch auszuzeichnen, daß in erster Linie eine Nachahmung des oder der Vorgänger angestrebt wird. Der Grund für dieses Phänomen mag in der Absicht liegen, die Möglichkeiten des neuen Mediums mit denen des tradierten Mediums vergleichen zu können und um letztere in der Folge zu überbieten. In der Kunst ereignete sich beim Aufkommen eines neuen Mediums stets etwas charakteristisches. Die „alten" Medien befreiten sich durch das Auftreten neuer, meist schnellerer Medien, von der Bürde der Wirklichkeitsdarstellung, oder wie es in der Computersprache heißt, Wirklichkeitssimulation und fanden zu ihren eigenen, ihnen immanenten Wirklichkeiten. Die Entwicklung in den Anfängen der Computerkunst unterscheidet sich kaum von beispielsweise jener der Fotografie oder des Films. Geblendet durch die Faszination der neuen Technik, beschäftigen wir uns wieder mit Bildern, deren Demarchen uns längst bekannt sind und die, wären sie gemalt, kaum mehr Beachtung finden würden. Es scheint als würden die schnellen Recher eine neue Welt versprechen. Aussagen von Computerkünstlern lassen meist eine euphorische Begeisterung für ihr Werkzeug verspüren, welche mit einer Hoffnung auf eine bessere Welt verbunden scheint. So kommen auch viele Arbeiten mit esoterischen Titeln daher und handeln in oder von verheißungsvollen Fantasielandschaften, wo alles schwerelos der Unendlichkeit zuschwebt. Walt Disney und buddhistische Erleuchtung im Plastikgehäuse. (E. Fontanilles)
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