ANERKENNUNG
Heidelbeer
Irene Hohenbüchler
Auf Grund der Auseinandersetzung mit dem experimentellen Trickfilm suchte ich nach neuen, filmisch verwertbaren Arbeitswegen. Vor allem beschäftigte mich das Finden von andersartigen formalen Lösungen und mir fremden Medien. Außerdem wollte ich auf schnelle und weniger zeitaufwendige Weise animierte Bilder erzeugen. Dabei entdeckte ich die Computergraphik als ein weites Experimentierfeld, das es zu erforschen gibt und für mich völlig neue Ergebnisse zuläßt. Die jeweils spezifischen Computereigenheiten und Programme ermöglichen ein sensibles Arbeiten und die Herstellung von besonders feinen Zeichnungen (Macintosh Zeichenprogramme z.B.). Beim Arbeiten mit den Zeichen- und Malprogrammen und dessen Funktionen beschäftige ich mich besonders mit Serien und Bildern, die sich weiterentwickeln, neue Bilder und Zusammenhänge ergeben. Die Auseinandersetzung mit dem Computer erweiterte mein formales Denken und veränderte meine Bildwelt hinsichtlich der Kompositionen.
Meine Graphiken behandeln in transformierender Weise die kultivierte Natur als ein ästhetisches Feld, auf dem geplant, nutzbar gemacht wird, zu Diensten des Menschen. Die Beherrschung der Natur durch Geometrisierung, Abstrahierung und Beseitigung des Chaos zu Gunsten einer bildlichen Ordnung die nicht mehr bedroht, beunruhigt. Die Wildnis ist verloren gegangen. An ihre Stelle tritt die Domestizierung, die Landschaftspflege für den „Augenblick".
Meine Arbeiten bilden eine abstrakte Darstellung der dressierten Pflanze, der Verkümmerung von Natur zur „romantischen" Landschaft, den zeitlichen Anforderungen angepaßt. Die Ursprünglichkeit weicht der effizienten Planung. Der Garten als optimale Konsumfläche, Parkanlagen als einstiges elitäres, jetzt massenanziehendes Genußmittel. (I. Hohenbüchler)
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