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Prix1991
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
Suspicious Mind (Die Ordnung des Chaos)
Peter Krieg


Peter Krieg, geboren 1947 in Schwäbisch Gmünd; Mitarbeit bei „NEWSREEL"-Film-kollektiven in New York, Atlanta und Detroit; 1970-73 Studium an der Film- und Fernsehakademie/Berlin (DFFB); seit 1973 freier Filmemacher; neben vielen Filmen auch publizistische Arbeit.

Die erste Anwendung des Interaktiven Kinos ist der Dokumentarfilm ,Suspicious Minds (Die Ordnung des Chaos)'. Der Film geht neuen Vorstellungen von Realität nach und verbindet in einer filmischen Collage Interviews mit dem Kybernetiker Heinz von Foerster, dem Neurobiologen Humberto Maturana und dem Familientherapeuten Helm Stierlin mit Episoden u.a. von den ersten freien Wahlen in der DDR und einem Elvis Presley-Imitatoren-Wettbewerb.

Diese erste Version ist nach einem sehr einfachen Verfahren strukturiert, das in der Literatur als ,Fußnoten' bekannt ist. Analog dazu wird dem Zuschauer im Film kurz vor Ende bestimmter Sequenzen eine ,Fußnote', d. h. eine ergänzende Sequenz, angeboten. Dies geschieht dadurch, daß am rechten oberen Bildrand ein roter Balken erscheint, der im Sekundentakt zusammenschmilzt und insgesamt zehn Sekunden sichtbar ist. Während dieser Zeit können die Zuschauer einen beliebigen der sechs Knöpfe ihres Tasters drücken.

Wünscht eine Mehrheit der Zuschauer die Fußnote, so wird sie vom zweiten Bildplattenspieler direkt ans Ende der laufenden Sequenz angesetzt. Die Perspektiven des Interaktiven Kinos liegen in Versionen, die den Zuschauer vor Handlungsalternativen stellen. Da ich weiß, daß meine Steuerung zwar für den Ablauf wichtig, jedoch nur die Steuerung einer Mehrheit ausschlaggebend ist, entsteht eine viel stärkere psychische Kopplung der Zuschauer untereinander. Sie werden jetzt zu Teilnehmern eines Spiels in der Art von Gesellschaftsspielen.

Technischer Hintergrund

HW: PC (80286), Steuerzentrale (Eigenentwicklung)
SW: E.L.V.I.S. (Eigenentwicklung)