Die „Sherwood Forest"-Community war ein Experiment über den Bau virtueller Gemeinschaften und Kulturen innerhalb eines konstruktivistischen Cyberspace-Environments namens AlphaWorld, einer der Städte im Active-Worlds-Environment. „Sherwood Forest" wurde von Mitgliedern des Contact Consortium gebaut und bevölkert, einer Organisation, die sich dem Studium, der Verbreitung und Bereicherung der virtuellen Welten im Internet als neuem Raum für menschliche Kontakte und Gemeinschaften widmet. Zu den Mitgliedern des Konsortiums zählen sowohl Freiberufler als auch Spezialisten der Industrie, Forscher an Universitäten und Mitarbeiter von Firmen und öffentlichen Einrichtungen. Die meisten Mitglieder verfügen über jahrelange Erfahrung in Entwicklung und Betrieb von MUDs, MOOs und in Computergraphik-Projekten und haben diese in das „Sherwood Forest "-Community-Projekt eingebracht.

Ziel von „Sherwood Forest" war es, eine möglichst natürliche, attraktive Umgebung mit Wäldern, Blumen und Gewässern zu entwickeln und dann eine Gemeinschaft von Usern einzuladen, in diesem Raum ein Dorf zu bauen. Eine Besonderheit der Active Worlds ist, dass User aus dem gesamten Internet nichts als einen Windows-PC und ein Modem brauchen und damit in einem großen virtuellen Raum navigieren und Dinge bauen und gleichzeitig miteinander über Avatare (virtuelle Darsteller anderer User) kommunizieren können. AlphaWorld war eine groß dimensionierte Erweiterung der frühen Arbeit von Farmer und Morning-star in „Habitat" (1986-92). Unter Ausnützung dieser Möglichkeiten rekrutierten die Gemeinschaftsplaner von „Sherwood" potentielle „Bauherren" aus einigen der 100.000 registrierten Bewohner von AlphaWorld.
Und warum „Sherwood Forest"? Abgesehen von der attraktiven Fabel von Robin Hood (die einige recht kreative Rollen inspiriert hat), hat auch die Bewegung der maschinenstürmerischen Ludditen ihren Anfang in der Gegend des Sherwood Forest in England genommen. Und wir dachten, wenn es denn eine Rebellion gegen das Leben in dieser neuen Technologie der virtuellen Welten geben soll, dann kann sie ihren Ausgang auch gut und gerne in einem virtuellen „Sherwood Forest" nehmen.