„The Big Deal" hat so ziemlich alles, was ein besonders langweiliger Werbespot braucht: ein graues Telephonkabel vor einer weißen Wand - und 60 Sekunden, die damit gefüllt werden wollten. Und genau das machte dem Regisseur Carlos Saldanha von Blue Sky besonderen Spaß: Die Einfachheit des Designs erlaubte ihm, sich auf die Entwicklung einer Persönlichkeit für „Jack" (jack = Stecker) zu konzentrieren. Er wollte einen realistisch aussehenden Charakter schaffen, den zu beobachten Spaß machen sollte.

Eine Menge Aufwand wurde getrieben, um die Bewegungen des Kabels für jede Szene zu gestalten. Jack sollte jede der von der Telephongesellschaft angepriesenen Eigenschaften in seinem Verhalten reflektieren. Der Trick bestand darin, die Leitung so zu animieren, dass ausdrucksstarke Posen entstanden. Für die Funktion „Anruf wartet" etwa tappt Jack ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden, eben a/s würde er auf einen Anruf warten. In jeder Szene der Animation wurde Jacks Steckerkopf herausgehoben und als erster animiert und gab damit den Ausschlag für die Animation des Kabels. Zur Steigerung des Realismus wurden subtile Knicke und Kurven in die Leitung eingebaut. Einmal verwandelt sich das Kabel in die Ziffer neun, wobei eine Welle am Kopf beginnt und bis zum „Schwanzende" durchläuft. Eben diese konsequente Durchführung lässt das Kabel lebendig aussehen.
Einige Szenen sind komplexer als andere, etwa jene, in der Jack geschickt eine Anrufer-/D-Box untersucht Die Box wurde in Softimage modelliert, aber Material und Eigenschaften der Box wurden mit Blue Skys eigener Software festgelegt, um sie realistisch aussehen zu lassen. Schwierig wurde es auch, als das dreiköpfige Kabel gestaltet werden sollte. Es bedurfte einiger programmiertechnischer Zaubertricks, um drei Kabel aus dem einen herauswachsen zu und das Ganze echt aussehen zu lassen. Die nächste Szene, in der Jack ein Periskop imitiert, war weniger aufwendig
- Jack wird steif, was keine besonderen Animationstricks erfordert, und der U-Boot-Klang legt jedem klar, worum es geht.
Blue Sky modellierte und animierte mit Softimage, das endgültige Rendering erfolgte mit Blue Skys eigener Software (CGI Studio™), die dem Kabel das realistische Aussehen verlieh.