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Prix1997
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
Contraption
Stephen Weston


„Contraption" (etwa „verrückte Erfindung") ist ein 30-Sekunden-Stück unter der Regie von Stephen Weston, das vom alterersten Bild an die Aufmerksamkeit der Zuseher fesselt.

Die Animationsfirma „Bermuda Shorts" wurde von der Londoner Werbeagentur Kelly Weeden angesprochen, ob sie nicht etwas Besonderes und Griffiges produzieren könnte, um eine Idee für ihren Kunden Fisherman's Friend umzusetzen. Der Grundgedanke bestand darin, den Werbespot um etwas herum zu entwickeln, was man als die „negative Seite" des beworbenen Produkts - eines sehr starken „Rachenputzer"-Bonbons, das im ersten Moment ein wenig unangenehm schmeckt - ansehen könnte.
Und so entstand der Gedanke, dass in dieser Animation eine Figur alle Extreme peinvollen Vergnügens durchleben sollte und eines ist natürlich auch eine „Fisherman's Friend"-Pastille, aber so peinvoll die Erfahrung auch sein mag - die Gestalt will alles g/eich nochmals erleben.
Stephen und Bermuda Shorts wollten das Script auch auf unübliche Weise umsetzen: Stephen schuf einen Raum im Computer, der den Betrachter hinsichtlich seiner Natur verwirrt, und verwendete nur die drei Farben Schwarz, Weiß und Rot sowie einen schwarzen graphischen Umriss. Das verlieh dem Ganzen eine Cartoon-Stimmung, die an die Veteranen der 2D-Animation erinnert. Dazu kamen noch ein wild karierter Boden und eine ungewöhnliche Figur, die beide vom Einzelbildregisseur Boris Koshmehl entworfen wurden.
Dem ungewöhnlichen Aussehen des Stückes entsprechend, griff Stephen auch für das Drehbuch und das Timing auf seine Erfahrung als 2D-Animator zurück. Wie in den guten alten Tex-Avery-Klas-sikern dauert keine Szene länger als ein paar Sekunden, und der Betrachter wird mitgerissen, wenn die Hauptfigur von der „verrückten Maschine" gezogen und gehoben und durch einen Wust von Erfahrungen gepresst wird.
Zur Abrundung des Ganzen kam noch ein interessanter Soundtrack hinzu, in dem die Grunzer und Schreie der Figur dem Bild angepasst und mit den zäh/reichen Klangeffekten des „Klapparatismus" verwoben wurden.