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Prix1997
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
Primitive
Patrick Ascione


In einer schönen „Stilübung" präsentiert „Primitive" von Patrick Ascione fernab alles Anekdotischen und jedes Realismus eine interessante Reflexion über das Wesen der computerakustischen Kunst selbst. Vor langer Zeit wollte Pierre Boulez einmal eines seiner Werke nach einem Bild von Klee benennen: „An der Grenze des fruchtbaren Landes". Wenn man hier den Reichtum des Stückes hört, hat man tatsächlich den Eindruck, sich am Eingang eines Gebietes voller Verheißungen zu befinden - so reich an virtuellen Ereignissen, dass man gar nicht weiß, wo man beginnen soll, sie auszunützen.

In „Primitive" erlebt man zuerst die Herausarbeitung von völlig heterogenen Klangobjekten mit, von fast satten, schwerfälligen bis hin zu spitzen, pointierten, von den allerstabilsten bis hin zu den allerbeweglichsten, von den ätherischsten bis zu den abgerundet-voluminösen. Es ist ein ständiges Kreisen von nicht greifbaren, flüchtigen Figuren. Die Form scheint versteckt zu bleiben, und dennoch stellt sich die Führung des Ganzen als ständig präsent dar. Man muss feststellen, dass auf eine meisterliche Projektion Wert gelegt wurde - besonders kurz vor dem Ende, wo man den Raum sich öffnen hört vor einem brillanten, dynamischen und grausamen Finale.
Jacques Bonnaure