ANERKENNUNG
Gold Glow
Joseph Hyde
„GoldGlow" beschäftigt sich mit dem Kontrast zwischen der äußeren, über die Sinne erfahrbaren Welt und der inneren Welt der Imagination und der Emotionen. Es geht dabei um eine besondere Form des Winterschlafs, bei dem sich das Ego scheinbar in sich selbst zurückzieht und der Geist ein Eigenleben entwickelt, welches manchmal nur geringen Bezug zur äußeren Realität hat.
Zwei Klangebenen stellen die Grundtextur der Musik dar. An der Oberfläche liegt eine äußere Schicht fast gänzlich unbearbeiteter Umweltklänge - alle an einem Dezembernachmittag in Bourges aufgenommen und nun fast in der Reihenfolge der Aufnahme wiedergegeben. Auf diese Weise sind die Klänge intensiv mit einem spezifischen Ort und einer spezifischen Zeit verknüpft. Darunter liegt ein glühender Kern abstrakter und instrumentaler Klänge, die so ausgesucht wurden, dass sie so wenig wie möglich einen definierten Ort oder eine bestimmte Zeit reflektieren. Die Beziehung zwischen den beiden Schichten ist fließend. Oftmals sind sie völlig unabhängig voneinander - jede folgt ihrem eigenen musikalischen Fluss. Dann wieder löst ein Ereignis auf einer Ebene eine Veränderung auf der anderen aus, manchmal übernimmt eine Ebene charakteristische Elemente der anderen, bisweilen werden sie durch eine gemeinsame Ausdrucksform verknüpft. Aber es gibt immer eine Barriere zwischen den beiden, es wird ihnen niemals gestattet, zu einer komplett homogenen Textur zu verschmelzen.
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