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Prix1997
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
Renaissance
Åke Parmerud


Nachdem ich schon seit zwanzig Jahren mit elektronischen Instrumenten lebe und arbeite, wurde in letzter Zeit meine Aufmerksamkeit auf das aufkeimende retrospektive Interesse an den alten analogen Synthesizern gelenkt. Diese Instrumente bedeuten für mich nicht nur eine unterschiedliche Klangqualität, sondern auch einen anderen Kompositionsmodus. Dies wiederum beeinflusst stark die musikalischen Strukturen, die letztlieh dabei entstehen. Digitale Systeme sind hinsichtlich der zeitlichen und spektralen Steuerung auf einer Punkt-zu-Punkt-Basis wesentlich flexibler. Analoge Systeme bieten andererseits die Möglichkeit, komplexe Strukturen in Verbindung mit direkter physikalischer Steuerung zu erzeugen, gekoppelt mit einer einzigartigen „rohen" Klangqualität, die den digitalen Instrumenten fehlt.

Mit „alten" analogen System zu komponieren ist in der heutigen Welt der Computer, Harddisk-Recorder und digitalen Synthesizer ein seltenes Phänomen geworden. Von immer weniger Ausnahmen abgesehen, wird bei modernen elektro-akustischen Arbeitsräumen immer mehr auf analoge Synthesizer verzichtet. Dieser Übergang von analogen zu digitalen Systemen als Hauptwerkzeug der Komposition hat rund zehn Jahre gedauert, die Entwicklung von den mittelalterlichen Instrumenten bis zu ihrer modernen Gestalt dagegen mehrere Jahrhunderte.
„ Renaissance" basiert auf Klängen aus einem modularen Serge-Synthesizer und einigen zusätzlichen Renaissanceinstrumenten wie Trommeln, Lauten, Krummhörnern und Viola da gamba. Meine Absicht war es, ein virtuelles Treffen zu arrangieren zwischen den Klängen, den Kompositionsmethoden und der Ästhetik der analogen und der digitalen Welt, gemalt auf eine ferne Leinwand aus mittelalterlichen Klangfarben und Rhythmen.