ANERKENNUNG
Virtual
John Young
„ Virtual" versucht, die Idee einer virtuellen Klanglandschaft zu vermitteln, die vom Wind in eine vibrierende Bewegung versetzt wird -eine unsichtbare und kapriziöse Energiequelle für die „virtuellen" Objekte im Raum, deren genaue Natur unserer Vorstellungskraft überlassen bleibt. Der Gedanke dazu entstand teilweise aus meiner Faszination, Aufnahmen der natürlichen Umgebung vor Ort zu machen, wobei der Wind normalerweise als alles überdeckender, störender Eindringling angesehen wird. Aber in Wirklichkeit ist der Wind häufig ein Teil des klanglichen Gesamtbildes eines Ortes (besonders einer so notorisch windigen Stadt wie jener, in der ich lebe). Deshalb habe ich mich aufgemacht, das Wind- „Geräusch" aufzunehmen und dabei vom sehr aktiven, aber völlig natürlichen Stereo-Spiel zu profitieren, das der Wind mit einem Paar Mikrophonen treibt (wie er das ja auch mit unseren Gehörgängen tut). Rund um diese Idee wurden andere Klangidentitäten aufgebaut, darunter gesteuerte und turbulente Luftströme, röhrenähnliche Resonanzen und Objekte, die nahe dem Ohr oder in weiter Ferne entstehen und dahinflattern. Damit verbunden ist eine charaktistische und konsistente räumliche Morphologie, innerhalb derer sich diese Klänge auf ihre eigene Weise entwickeln und verformen. Ich wollte eine Skala von klanglicher Realität und Abstraktion entstehen lassen: von den über-realen Gefühlen einer direkten Physikalität zu materiell weniger eindeutigen Klängen.
|