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Prix2001
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


GOLDENE NICA
Le Processus
Philippe Grammaticopoulos, Xavier de l’Hermuzière


In einer Gesellschaft, in der alle Menschen Hüte tragen, verliert ein Mann seinen Hut. Von diesem Moment an ist er aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Um sich seinen Platz in dieser Gemeinschaft zurückzuerobern, muss er seinen Hut um jeden Preis wiederfinden. Dieses einfache Ereignis stürzt die ganze Stadt in einen Prozess, der kein Ende zu nehmen scheint ...


Diese Geschichte ist eine Reflexion über unsere Zeit in Form einer allegorischen Fabel. Sie versetzt uns in eine entfremdende, uniforme Welt, die ihren Sinn verloren hat und in gewissem Sinn die Situation des modernen Menschen widerspiegelt, der isoliert lebt und seine Identität verloren zu haben scheint.
Der Hut, an sich etwas ganz Harmloses, wird in diesem Kontext zum Kristallisationspunkt für ein absurdes Ideal sozialer Perfektion, die nicht hinterfragt wird. Durch den Verlust des Hutes gerät der Betroffene in einen Zustand der Anormalität. Die Erlebnisse dieses Mannes, der versucht, sich wieder in diese Gesellschaft zu integrieren, legen die Mechanismen offen, die zum Ausschluss geführt haben und eine Integration verhindern.
Paradoxerweise erhebt der Verlust des Hutes den Menschen über die Masse. Selbst dann, wenn er die Möglichkeit hätte, sich seines früheren Zustandes bewusst zu werden, zwingt ihn der Blick der Anderen dazu, möglichst schnell wieder in den alten Zustand zurückzufinden.
Der Diebstahl eines Hutes steht für das Streben des Menschen nach Normalität. Dem Menschen bleibt nichts anderes übrig, als das "Gesetz" zu übertreten, um seinen Platz in der Gesellschaft wiederzufinden. Dieser Diebstahl bringt einen endlosen Zyklus in Gang: Das Problem verschiebt sich nur, es findet keine Lösung.