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Prix1988
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
Triple Concerto
Alejandro Viñao


Das Tripelkonzert beginnt mit einem Computersolo, das das „Hauptthema" und das davon abgeleitete harmonische Feld ebenso einführt, wie die meisten in der Komposition zu hörenden Klangfarben.
Im folgenden Abschnitt entwickeln sich zwei verschiedene Diskurse. Der erste umfaßt mechanische Rhythmen und wird von den akustischen Instrumenten vorgetragen und bisweilen vom zweiten unterbrochen, der -flexibler und komplexer - vom Computer gespielt wird. Die beiden kontrastierenden Abfolgen vereinigen sich gegen Ende des Werkes. Der Mittelteil des Werks besteht aus drei Instrumentalkadenzen, die mit Computersolos abwechseln. Die Funktion des Computers während der Instrumentalkadenzen ist die Ausdehnung der Klangwelt jedes akustischen Instrumentes, ohne seine eigene in den Vordergrund zu stellen.
Im Schlußteil spielen alle akustischen Instrumente und der Computer zusammen.

Der Computerpart im Tripelkonzert besteht ausschließlich aus Klängen von Klavier, Flöte und Cello. Diese Klänge wurden eingespeichert und durch Digital Editing oder einfach durch Veränderung der Hüllkurve, des Vibratos, Registers oder der allgemeinen Artikulation modifiziert. Der Computerpart wird oft als Extension des Instrumentalparts eingesetzt und entwickelt eine eigene Identität nur während der Computersoli. Ich wollte, daß die Musiker Klänge hervorbringen, die bezogen auf ihre Instrumente natürlich sind, und die „ungewöhnlichen" Klänge dem Computer überlassen, wie etwa Flöten-Polyphonien, Kratztöne im Klavier, Cello-Obertöne usw. Ein Konzert soll ein virtuoses Stück sein. Die größte Schwierigkeit liegt hier nicht so sehr in der Technik der Instrumentalparts als solche, sondern in der exakten Synchronität der Musiker mit dem Computer, um eine entsprechende Struktur zu vermitteln.

Das zugrundliegende harmonische und melodische Material des Stückes ist eher einfach. Ich wollte Melodien und Harmonien vorhersehbar gestalten, um die Konzentration auf die anderen Veränderungen zu lenken. Mich interessierte die Beziehung zwischen Phrasierung und Timbre, die Opposition des Mechanischen und des Flexiblen. Ich wollte ein Stück schreiben, in dem die Aufführenden schwer aufpassen müssen, aber leicht spielen können. (A. Viñao)