ANERKENNUNG
Sandstrahlentrost
Mia Zabelka
Kennzeichnend für die Tonbandkomposition SANDSTRAHLENTROST ist die Abwechslung dreier, vom Charakter und Struktur polar zueinander-stehender Klangbilder:
Teil a Das Strahlenbündel - zwischen den konkreten Klangmaterialien (die vorwiegend aus Geräuschen generiert wurden, die mittels Sand entstanden) sowie sparsam eingesetzten synthetisch erzeugten Klängen, entstehen Reibungs- und Verschmelzungsflächen.
Teil b Das Klagelied - verschwommene Bilder tauchen auf und verschwinden wieder; sie erhellen die vielfältigen Ebenen der Erinnerung.
Teil c Das Wirbelfeld - bezieht sich auf Teil a; es kommt zu mehrschichtigen Klangzuständen (Klangbündelungen, Klangstreuungen) und sehr diffusen Klangverläufen; den Schluß bildet eine Kantilene, die allmählich in die Unendlichkeit des weißen Rauschens mündet.
Von SANDSTRAHLENTROST gibt es eine zweite Version für Violine und Tonband. Hier entspricht den aleatorischen und improvisatorischen Freiheiten am Instrument die Möglichkeit, die auf Band festgehaltenen Klangereignisse von den acht Tonspuren unabhängig voneinander abzurufen, über Filter und Hall zu manipulieren und spontan auf vier Kanäle bzw. Lautsprechergruppen im Raum zu verteilen. SANDSTRAHLENTROST wurde 1986 im Rahmen des Projekts „Uraufführungen" im Wiener Museum d. 20. Jhdts. uraufgeführt. (M. Zabelka)
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