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Prix2001
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
Micromusic
Michael Burckhardt, Gino Esposto , Paco Manzanares


micromusic wurde im November 98 von Gino Esposto und Michael Burkhardt unter dem Codenamen „futurelab“ aus der Taufe gehoben, projektiert, programmiert und schließlich im August 1999 ins Netz gestellt.

Was ursprünglich als simples Tool zur Generierung von low_tech_music von low_tech_producern für Liebhaber von computergenerierter Musik via WorldWideWeb erdacht worden war, entwickelte sich rasch zu einem hoch komplexen websound_community_system, dessen implementierte Funktionen unter Verwendung modernster Technologie erforscht und gestaltet worden sind.

Grundsätzlich ist „Forschung“ die wohl zutreffendste Bezeichnung der Aktivität, die von micromusic ausgeht. Obwohl die auf Consumer-PCs produzierte Musik das zentrale Thema bei micromusic darstellt, geht es um weit mehr als das. Das Internet (in der Form, wie wir es heute kennen) befindet sich noch in seinen Anfängen. Wie beispielsweise Special-Interest-Communities aufgebaut werden, in welcher Form kommuniziert werden kann, was ein (perfektes?) Interface beinhaltet (das Interaktion und Real-Time-Kommunikation ermöglicht und audiovisuellen Inhalt konsumierbar macht), sind Fragen, denen nachzugehen sich micromusic zur Aufgabe gemacht hat.

Die menschliche Wahrnehmung (auch die der Gestalter!) und deren (audiovisuelles) Bewusstsein sind momentan in Weiterentwicklung. Da micromusic den Content über die User generiert und die Funktionen Filterung/Aufbereitung/Moderation/Präsentation übernimmt, steht Kommunikation an erster Stelle, wenn es darum geht, eine Community aufzubauen und zu pflegen. Nebst der üblichen Kommunikation via E-Mail (Newsletter) findet man auf der Homepage von micromusic beispielsweise eine Microtalk-Funktion, die es den Gästen erlaubt, sich untereinander auszutauschen.

Eine weitere Funktion (der „microliner“) ermöglicht die Platzierung von Bemerkungen/Statements, die umgehend der Community zugänglich gemacht werden.

Das Interface ist in Anlehnung an die bekannten Computerspiele so gestaltet, dass die User Einfluss auf ihren Microlevel haben. Der individuelle Level, dem sich der User jeweils befindet, hängt davon ab, ob er sich aktiv an der Weiterentwicklung des Systems beteiligt. Wer es beispielsweise schafft, dass seine Musik vom quality_filter_system (ein System, das dazu dient, die Qualität des eingebrachten Inhalts zu gewährleisten) akzeptiert wird, erhöht seinen Microlevel um die entsprechende Punktezahl.

Leute, die für micromusic Networking betreiben oder in irgendeiner Form für micromusic tätig sind, erhöhen ihren Microlevel, was mit einer Erhöhung der Zugriffsrechte auf Systemebene belohnt wird. Somit wird es möglich, vom reinen User/Nerd zum Crew-Member von micromusic zu mutieren. micromusic ist es innerhalb von weniger als zwei Jahren gelungen, ein Multimedia-Interface zu programmieren, das im WWW Seinesgleichen sucht.

Eine aktive Community von nahezu 3500 Usern konnte aufgebaut werden, und die Qualität der von den Usern eingereichten Soundtracks hat in der Zwischenzeit ein Niveau erreicht, das auf seinem Gebiet unerreicht ist. Dass dieses Projekt ausschließlich durch den Einsatz von talentierten Computerfreaks und Multimediakünstlern an diesen Punkt gelangen konnte, freut uns ausgesprochen. Dass ausschließlich via Networking ein derartiges Resultat überhaupt möglich ist, hat uns selber überrascht.