ANERKENNUNG
Gearhound
J Lesser
Aufgebaut hat Lesser seine Bekanntheit im elektronischen Untergrund bei seinen ausgiebigen Touren mit Thrill Jockeys Post-Rock-Lieblingen „A Minor Forest“. Und jetzt stimmt auch die Mainstream-Presse in den Chor ein: Lessers Nebenprojekt DISC hat sich eine überschwengliche Kritik des legendären Rock-Kritikers Richard Meltzer eingefangen, der es „das größte Werk der elektronischen Klangmanipulation seit Steve Reichs Tonbandexperimenten“ nannte. Lessers Vernichtung des Drum-and-Bass-Rahmens hat auch bei den hochweisen Leuten des SPIN-Magazin Beachtung gefunden, das Lessers Welcome to the American Experience, erschienen bei dem in San Diego ansässigen Labels „Vinyl Communications“, als ein herausragend frisches und unvorhersehbares Werk der amerikanischen Elektronikszene apostrophiert hat. Lessers neueste Veröffentlichung, Gearhound, wurde als „Schädigung der Menschheit“ tituliert, was sonst nur Superverbrechern und Politikern vorbehalten ist, aber selten umgesetzt wird.
Während er Public Enemy, Merzbow und die Doobie Brothers mit gleicher Verve covert, überbrückt Lesser die Trennung zwischen der Drum-and-Bass-, der IDM- und der Noise-Szene. Seine höllische Live-Mixtur aus Beats und improvisierten Freakouts schlägt die Mitglieder aller drei Lager. Die große Bandbreite von Labels und Künstlern, die derzeit auf Lessers Spuren wandeln oder Remixes veranstalten, zeigen die Unterschiedlichkeit seines Ansatzes. Als Gitarrist bei der Metallica-Cover-Band Creeping Death hat Lesser tagelang technische Fertigkeiten eingetrichtert gekriegt und ein Gefühl dafür entwickelt, sich den Spaß nicht mit musikalischem Muskelspiel verderben zu lassen. Vielleicht scheinen diese langen Stunden des Dekodierens von Riffs und Solos ja in der Programmfeinheit, in der Textur und der Liebe zum Detail durch, die man im durchschnittlichen Lesser-Song finden kann – wer weiß?
J Lesser erscheint mit der freundlichen Genehmigung von Matador Records Europe und wünscht, mit „Sir“ angesprochen zu werden.
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