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Prix1994
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
Telematische Skulptur III
Richard Kriesche


"Telematische Skulptur III" (Produzent: kulturdata) ist ein ,virtueller Datenraum'. Sie repräsentiert die Informationsmoderne als ,universellen Warteraum'. Der Raum bzw. die Skulptur definieren sich ausschließlich aus dem digitalen Datenverkehr. Dabei besteht zwischen künstlerischem und alltäglichem Datenverkehr kein Unterschied mehr.

Vielmehr werden die symbolischen Zeichen des Computers im ,virtuellen Datenraum' nochmals symbolisch aufgeladen: Die materielle Eisenbahnschiene befördert nichts mehr, sondern die immateriellen Symbole sind es, die die Eisenbahnschiene befördern.
Sowohl der Datenverkehr der Kunstwerke als auch der gesamte interne Datenverkehr des Ausstellungsgebäudes selbst, wie Telefon, Fax, Telex etc., steuerten die Bewegung der ,Telematischen Skulptur III'. Der jeweilige Zustand der Skulptur war in Form der Selbstanzeige am Bildschirm ablesbar. Jeder informationelle Input hatte eine sichtbare Veränderung der immateriellen Symbole und damit eine minimale Bewegungsveränderung der tonnenschweren Skulptur, d.h. eine unsichtbare Verschiebung der Eisenbahnschiene, zur Folge. Die zeitliche Dauer der Skulptur war, da sie interaktiv bzw. informationsabhängig war, nicht planbar. Das endgültige Ende jedoch war von den physikalischen Grenzen der Kunsthalle selbst bestimmt, an deren Mauern sich die Skulptur durch einen ,information overload' selbst zerstört hätte, indem die Eisenbahnschiene (!) in den Bildschirm gefahren wäre. (Richard Kriesche)