ANERKENNUNG
The Virtual Cage
Christian Möller
Die Installation ,The Virtual Cage', eine Produktion des Theaters am Turm (Frankfurt), befindet sich m einem Theaterraum mit einer Größe von etwa 10 x 12 Meter. Mittig im Raum steht eine begehbare, bewegliche, hydraulisch gedämpfte gläserne Plattform. Zwei an der Plattform befestigte, 45 Grad geneigte Oberflächenspiegel fächern einen Laserstrahl als Referenzebene in den dunklen Raum. Sensoren übertragen die jeweilige Schrägstellung der Plattform an eine Iris-Indigo-Workstation im Nebenraum. Über ein Netzwerk besteht Verbindung zu einem Indigo-System im Theaterfoyer.
Der Raum wird beschallt durch eine 5-Kanal-Audioanlage, die durch das Indigo-Computersystem individuell gesteuert wird. In dem Durchgang zwischen den beiden Räumen befindet sich eine Rückprojektionsfläche von 3 x 4 Meter. Im Deckenbereich des Nebenraumes angebracht, projiziert ein Video-Beamer ,realtime'-Computergraphik von hinten auf die Leinwand. Auf beiden Computersystemen läuft das gleiche Programm. Die Database enthält ein ,wire-frame'-Modell des Raumes, in dem sich ein Schwärm von sich verfolgenden Punkten bewegt (die Kreatur). In Relation zur Schräglage der sich unter dem Gewicht des Betrachters neigenden Plattform wird der Schwarm durch den Raum bewegt. Dem Schwarm sind zwei verschiedene Geräusche zugeordnet, die als wahrnehmbare Äußerungen der Kreatur vom Publikum durch den Raum bewegt werden. Durch die beiden miteinander verbundenen Computersysteme sind zeitgleich zwei Betrachtungsweisen möglich: - der Betrachter befindet sich im ,Computermodell’ des Raumes und sieht die Kreatur gelegentlich als Schatten auf der Leinwand; - der Betrachter sieht im Monitor den gesamten Installationsraum (virtuell) durch eine andere Kameraposition von außen. Das sich darin befindliche schwarmartige Wesen ist aus dieser Sicht permanent zu betrachten, wie es interaktiv von den Betrachtern durch den Raum getrieben wird. (Christian Möller)
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