ANERKENNUNG
Crosscurrents
Michael Vaughan
Crosscurrents verwendet den Aufbau eines Konzerts als Modell, indem das Tonband unter Verwendung verschiedener Kombinationen synthetischer und aufgenommener Klänge das Cembalomaterial erweitert und ausdehnt. Die Klänge wurden unter Einsatz verschiedenster elektroakustischer Methoden der Klangerzeugung und -Manipulation mit Computer, MIDI und traditionellen Techniken der ,Musique Concrète' erzeugt. Im Stück selbst geht es um die verschiedenen Extreme einer Wechselbeziehung zwischen Cembalo und Tonband, die von unterschiedlichen Charakteristiken der Klangwelt des Instruments ausgehen.
Im weiteren Verlauf dieses Teils tendiert das Tonband dazu, immer unabhängiger vom Cembalo zu werden, was schließlich in einem Tonbandsolo kulminiert. Dann folgt eine Cembalo- ,Kadenz' mit dem Rest des Werks, das sich zunehmend um eine Wiedervereinigung der beiden Teile bemüht, um so zu einer zyklischen Form zu finden. Der Großteil des Tonbandteils wurde aus sequenzierten Varianten von Abschnitten des Cembaloparts zusammengestellt, um damit verschiedene synthetische und gesamplete Klänge abzuleiten, so daß ähnliche gestische Profile während des Stücks erhalten blieben. Zur graduellen Entwicklung von Textur und Klangfülle im Cembalopart wurden algorithmische Kompositionstechniken angewendet. (Michael Vaughan)
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