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Prix1995
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
Gardens in the Machine
Peter Grucza


Peter Grucza (CDN) studierte Politikwissenschaft und Philosophie an der Sir Wilfrid Laurier University, 1989 Abschluß am Ontario College of Art; 1994 Artist-in-Residence an der University of Toronto (McLuhan Program). Seit Jänner 1995 Gastdozent am Ontario College of Art.

„Gardens in the Machine" beschäftigt sich mit (digitalem) Wachstum, mit Evolution auf Basis der ästhetischen Auswahl und unseren sich wandelnden Ansichten über natürliche und künstliche Systeme. Dieser Garten ist um eine Reihe von „Cyber-Pflanzen" aufgebaut. Diese Pflanzen kann man als die Flora des Cyberspace betrachten. Es sind dreidimensionale Objekte, die manche biologische Eigenschaften einer wirklichen Pflanze besitzen. Man braucht eine Gruppe solcher Objekte, um einen Garten (eher einen Skulpturengarten als einen realistischen Blumengarten) zu erzeugen. Die Mitwirkenden übernehmen in diesem Garten die Rolle einer virtuellen Biene. Sie können die verschiedenen Pflanzen untereinander bestäuben und die Gestaltung ihrer Umgebung beeinflussen. Wenn jemand eine Pflanze berührt, bleibt etwas von dem Blutenstaub an ihm hängen, und er bestäubt dann unwissentlich die nächste Pflanze, die er berührt. Nach einer Woche wird diese oder eine andere Person, die die Installation besucht, einen ganz anderen Garten vor sich sehen. In einem verdunkelten Raum beleuchtet die Installation sich selbst. Während die Minuten verstreichen, bewegt sich ein Licht langsam über die Oberseite einer Pergola. Unter dem Licht sieht man eine Parkbank und eine Pergola auf einer etwas erhöhten Plattform. Diese Plattform ist mit Rasenstücken überzogen, bis auf ein paar Steine, die einen kleinen Computer halten, der vor der Bank steht. Die Pergola ist mit Kletterpflanzen überzogen, und zwischen diesen Kletterpflanzen hängt ein monoskopisches Display. Die Hintergrundgeräusche einer Stadt sind alles, was man aus den zwei von den Kletterpflanzen bedeckten Lautsprechern hören kann. Wenn man auf die Installation zugeht, werden die Stadtgeräusche langsam ausgeblendet, bis man nichts außer dem monotonen Summen des Computers wahrnimmt. Setzen Sie sich auf die Bank, schauen Sie in das Display, und da ist der Garten. Legen Sie die Hand auf die Armlehne der Bank, und Sie werden entdecken, daß es möglich ist, durch den Garten zu fliegen. Gehen Sie durch eine der Pflanzen, dann durch noch eine und Sie werden den Prozeß der Bestäubung in Gang bringen. Wenn Sie aufhören, sich zu bewegen, klingen die Geräusche ab, und während Sie sich von der Installation entfernen, werden die Geräusche der Stadt wieder lauter.

Gärten sind Orte der Entspannung und der Erholung. Sie haben eine Geschichte in der westlichen Mythologie, die sie von der Natur abhebt. Sie werden nach unseren eigenen Vorlieben angelegt und gepflegt, doch wenn man einen erfahrenen Gärtner fragt, hört man, daß sie ein Eigenleben haben. Parasiten dringen ein, manche Sorten mögen den Boden nicht, und andere fangen an zu wuchern. Diese Installation ist eine Erforschung der Gärten - „in silico". Während dieser Garten sich entwickelt, wird er sein Eigenleben entfalten: wegen und trotz all jener, die sich auf diese Erfahrung einlassen.

Technischer Hintergrund

HW: Pentium/i860 Graphics
SW: Custom Software