ANERKENNUNG
Dead Air (Mind over Matter)
Alexei Tylevich
Alexei Tylevich (BLR), geb. 1972, lebt und arbeitet in den USA. Studium in Visual Art und Design an der Kunstschule Minsk, Bachelor of Fine Arts am Minneapolis College of Art and Design. Beschäftigt sich seit 1992 mit Computeranimation und arbeitet seit 1994 als Computeranimator bei XAOS.
Einer der Hauptbeweggründe meines Interesses an der Erkundung der synthetischen Umgebung eines Computeranimationssystems ist der potentiell explosive Charakter des so entstandenen Bildes. Dies wirft die viel diskutierte Frage bezüglich der Verläßlichkeit der „realistischen" Repräsentation auf. Die flüchtige Prämisse „Was ist wirklich?" scheint unausweichlich in Richtung der ebenso schwer faßbaren Vorstellung von „Wahrnehmung" zu gehen.
Was die Verwirklichung betrifft, so diente „Dead Air" vorwiegend als Schauplatz des Kampfes zwischen dem intuitiven visuellen Zugang und dem Umgang mit Software (ein hoffnungsloses Unterfangen?). Oft kann der Stil eine bessere Geschichte erzählen als die Idee, die er darstellt. In dem Fall von „Dead Air" sollten die gewählten stilistischen Methoden dem Cyberpunk der 8oer Jahre Tribut zollen.
Ein Stil besteht aus Konventionen und „Regeln"; dies führte dazu, die Umgangssprache der „Special Effects" genauer anzuschauen, d. h. deren kommerzielle Anwendung/Erwartung/Grenzen. Das reichhaltige Zusammenspiel der Klischees: fliegende Logos, fliegende Kameraaufnahmen, TV-Monitore, Roboter, medizinische Abbildungen in 3D; ein vorwiegend mimetischer Zugang beim Schaffen lebendig scheinender Bilder beim Modeling und den Lichtverhältnissen; teuer erscheinende Billigeffekte. Endlose Möglichkeiten des Grotesken (oder erbärmliches Scheitern?). Alles kann man doch nicht haben. Wenigstens weiß ich jetzt, wie man ein Logo zum Fliegen bringt.
Technischer Hintergrund
HW: SGI SW: Wavefront
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