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Prix1995
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
7 Short Improvisations on the Cold for Trumpet and Real-Time Processed Computer
Agostino Di Scipio


Agostino di Scipio (I), geb. 1962, arbeitet am Laboratorio Musica e Sonologia in L'Aquila mit dem Schwerpunkt im Bereich neuer Klang- und Musikmodelle und Kompositionstheorie. Er unterrichtet elektroakustische Musik am Konservatorium von Bari.

Wenn man in das Mundstück einer Trompete bläst, während man die Ventile drückt (jede beliebige Kombination der drei Kolbenventile), erhält man den „Klang der Kälte", ein weiches, breites Band von langsam phasenmoduliertem Geräusch (wegen der sich bewegenden Kolben), das als kontinuierliches klangliches Glissando und als Verschiebung entstehender Klangspitzen empfunden wird. Dies ist das Thema der vorliegenden sieben kurzen Improvisationen (von je rund 40 Sekunden) über die Kälte. Die vom Aufführenden erzeugten Klänge werden in Echtzeit verarbeitet, und zwar mit Hilfe einer algorithmisch gesteuerten granulären Zeitverschiebung, die die phasenbezogenen Effekte vergrößert und zu einer Verlängerung der mikrorhythmischen Nuancen und anderer Details des Stücks führt. Eine Stimme kündigt den Beginn jeder Variation an (optional, vom Band). Jede dieser Ansagen wurde durch eine Filterbank modifiziert, in der die spektralen Resonanzen der sieben in den Variationen verwendeten Ventilkombinationen modelliert werden.

Technisch gesprochen, ist dieses Werk ein Beispiel einer interaktiven Performance einer algorithmisch gesteuerten Timbre-Komposition. Auf persönlicher Ebene zeigt es - wenn auch sehr abstrakt - das Absurde im Herzen (Osten) Europas und anderswo auf dieser kalten Welt.