ANERKENNUNG
Tian Anmen
Arnauld Lamorlette
Arnauld Lamorlette (F), geb. 1964, arbeitete bereits 1986, als er noch studierte (mechanische und Elektrotechnik), bei BUF. Aufgrund seiner Mathematikkenntnisse liegt der Schwerpunkt seiner Arbeit im technischen Bereich, obwohl er manchmal als Endverbraucher von Programmen auch Filme bearbeitet („So findet man die besten Ideen für die Erzeugung neuer Tools"). Die „Tian-An-Men"-Simulation produzierte er gemeinsam mit Pasquale Croce.
Als wir begannen, das Amnesty-International-Projekt zu analysieren, war es für uns eine Herausforderung, die Geschichte entsprechend der eigentlichen Bedeutung von Tian-An-Men zu verändern. Bis jetzt haben ausschließlich Diktatoren Geschichte verändert und sie ihren korrupten Zielen unterworfen, indem sie Bilder retouchiert oder gelöscht oder Figuren hinzugefügt haben. Zum ersten Mal wird nun Bildmanipulation dazu verwendet, gegen Diktatoren zu kämpfen. Wir glaubten, dieselben Waffen verwenden zu müssen, um die Freiheit zu verteidigen. Alle, die an diesem Film beteiligt waren, haben unentgeltlich gearbeitet.
Tatsache ist, daß der junge Chinese die Panzer nicht aufhalten konnte und daß die Tian-An-Men-Demonstration in der Nacht, als keine Kameras dabei waren, niedergeschlagen wurde. Deswegen bestand das Projekt darin, historische Originalaufnahmen vom Tian-An-Men wiederherzustellen und sie im Computerbild fortzusetzen und zu zeigen, wie der Panzer über den Student hinwegrollt. Die Arbeit mußte schnell fertiggestellt werden, da der chinesische Premierminister in Frankreich erwartet wurde, und der Film sollte vorher fertig sein. Das Endresultat war dermaßen überzeugend, daß der Film in Frankreich verboten wurde, weil er die „diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und China" belasten könnte.
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