ANERKENNUNG
Dry Rivers
Gordon Monro
Gordon Monro (AUS) begann 1989 zu komponieren; er unterrichtet an der School of Mathematics and Statistics an der University of Sydney; seine Forschungstätigkeit gilt u. a. mathematischen Aspekten des computergenerierten Klangs. Er unterrichtet auch einen Kurs in Computermusik-Komposition am Musik-Department der University of Sydney.
Angeregt wurde „Dry Rivers" durch eine Reise, die der Komponist durch den westlichen Teil von New South Wales, Australien, unternahm. Die Landschaft dort, von niedrigem Gebüsch überzogen, ist eher Steppe als Wüste. Das Land ist sehr flach, und über Hunderte von Kilometern sind Veränderungen kaum wahrnehmbar. Mit einer Ausnahme war jeder Fluß, an dem wir vorbeikamen, ausgetrocknet.
Das Werk verwendet eine digitale Synthese: genaugenommen fraktale Wellen formen. Es gibt neun parallele Klanglinien mit je einer anderen sub-hörbaren Frequenz (die langsamste wiederholt sich nur alle sechs Sekunden). Die Wellenformen sind jedoch ausreichend komplex, so daß jeder Zyklus getrennt gehört wird. Die Klangfarbe der Wellen formen ändert sich langsam im Laufe des Stückes.
Die neun Linien bestehen aus „Phrasen", die auf einfache, fraktalähnliche Weise angeordnet sind. Durch die zweifache Verwendung von Fraktalen - auf der Ebene der Wellenformen und auf der Ebene der Phrasen - entsteht der Eindruck, daß das Stück immer gleich bleibt, sich aber gleichzeitig kontinuierlich verändert. „Dry Rivers" wurde an einer Workstation der School of Mathematics and Statistics an der University of Sydney verwirklicht.
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