Bei "Cloudmakers" handelt es sich um ein webgestütztes Spiel, konstruiert rund um den Kinostart von Steven Spielbergs Film "A. I.", vor allem aber um ein beeindruckendes Online-Rätsel, das Tausende von Leuten vereinte, die kryptischen Hinweisen nachgehen, Passwörter entschlüsseln und herausfinden, wer Evan Chan – eine Nebenfigur des Films – umgebracht hat. Dies ist die Zukunft der Online-Spiele oder zumindest eine atemberaubende Variante davon!

Zahlreiche Web-Domains in verschiedenen Ländern wurden registriert, Hunderte von einzelnen Webseiten liebevoll gestaltet und Tausende Spieler elektronisch zu einem Kollektiv verbunden. Im Lauf des Spiels konnten die Mitspieler Emails, Faxe und Anrufe erhalten oder sich sogar live treffen, um ihr Verständnis der höchst komplizierten Geschichte zu fördern. Insgesamt waren es gut 7000 Leute, die kollektiv das Web durchforsteten und die Rätsel lösten (auch bisweilen mit "unfairen" Methoden wie etwa dem brutalen Knacken von Passwörtern oder durch Verwendung von /WHOIS, um Domains zu finden, die sie noch gar nicht hätten finden sollen!).

Zu den Seltsamkeiten des Projekts gehört, dass am Ende des Spiels bekanntgegeben wurde, dass es von einer kleinen Gruppe innerhalb (ausgerechnet!) Microsoft für Spielberg und Dreamworks entwickelt worden war. Diese Tatsache fand allerdings kaum Beachtung und sollte einen auch nicht davon abhalten, das Werk zu mögen – schließlich kann man mit Recht darin gewissermaßen eine Antithese zum mühseligen Unternehmensdenken sehen.

Eine Menge von Information zum besseren Verständnis des „Cloudmakers“-Phänomens findet sich unter
http://pantheon.yale.edu/~dgf4/notagame/
http://www.Cloudmakers.org/
http://www.cloudmakers.org/guide/