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Prix2002
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
Kikumana
Yasuhiro Yoshiura


Die Menschen heutzutage scheinen nur in ihrer einsamen Welt leben zu wollen, ohne Kontakt mit anderen. Jedes Individuum mag unterschiedliche Vorlieben haben, denen es in seiner eigenen Welt nachgeht, aber der Schluss ist zulässig, dass eine Gemeinsamkeit aller Menschen das Bedürfnis nach Information ist. Uniforme Information, die von Medien in die jeweilige "Innenwelt" geliefert wird … Menschen, die diese gelieferte Information unordentlich in ihre "Innenwelt" speichern … Menschen der Gegenwart, die darum kämpfen, ihr halb verlorenes Selbst wiederzufinden …
Die Animation "Kikumana" dreht sich um das gleichnamige Mädchen, das wie auf einer Bühne agiert, wobei ihre Rolle von negativen Umständen beeinflusst wird, auch wenn sie sich bemüht, zu sich selbst zu finden. Hauptziel ist es, mit diesem Werk dem Publikum eine Atmosphäre der Befremdung zu vermitteln. Das Bild hat einerseits eine malerische Qualität, andererseits auch einen dokumentarischen Touch. Unrealistische Phänomene laufen hier ab.

Ich habe mich bemüht, das Werk nicht langweilig erscheinen zu lassen und das Interesse des Publikums durch Unvorhersehbarkeit in der Komposition wach zu halten.
Die Animation der Charaktere geschah von Hand, der Rest in 3D-Computergrafik. Dann habe ich beide Teile sorgfältig zusammenkomponiert. Ich habe deswegen keine 3D-Gestalten verwendet, weil ich ihnen eine reale Existenz und Kraft innerhalb des 3D-Raums geben wollte. Die Bildkomposition berücksichtigt sowohl die Kontraste zwischen Licht und Schatten als auch die "in der Luft liegende" Atmosphäre des Stücks.
Bei den handgezeichneten Animationsteilen habe ich zunächst Strichzeichnungen gescannt, sie am Computer koloriert und zum Bewegen gebracht. Ich habe viel Aufmerksamkeit auf die notwendigen Pausen zwischen den einzelnen Handlungssequenzen verwendet, um das Spiel der Figuren echt und überzeugend zu gestalten.

Um den 3D-Hintergrund etwas plastischer zu gestalten, habe ich die Lichtdiffusion beim Radiosity Rendering niedrig gehalten und das sich ergebende Moiré bewusst fleckig gelassen. Durch eine 2D-Behandlung der gerenderten Bilder ergab sich eine physikalisch vielleicht nicht korrekte Darstellung der Lichtquellen, die aber genau so ausgefallen ist, wie ich sie geplant hatte.