ANERKENNUNG
Brownout
Phoenecia
Romulo Del Castillo und Joshua Kay von Phoenecia begegneten einander bei einem Tonaufnahme-Kurs an einem College und fanden schnell einen gemeinsamen Nenner, was ihre Verehrung für Herbie Hancock, Detroit Techno, frühe Warp-Records und Hand-Perkussionisten wie Glen Velez und Zakir Hussain betrifft. Das Duo brachte 1996 sein erstes Album "Tone Capsule" unter dem Namen Soul Oddity bei Astralwerks heraus. Der Geschmack eines großen Labels lag den beiden aber nicht so richtig, deshalb gründeten sie The Schematic Music Company als eine Art Künstlerforum, in dem kraftvolle Originalität und endemische auditive Identität aufblühen konnten. Nach diversen Solo-Einspielungen auf Schematic brachte das Paar 1997 "Randa Roomet" auf Warp als erste Scheibe unter dem Namen „Phoenecia“ heraus. "Brownout", ihr neuestes Album, stellt einen etwas organischeren und feineren Ansatz dar.
Del Castillo und Kay scheinen sich immer irgendwie in den sprichwörtlichen Nischen niederzulassen. In stets vorwärtsdrängendem Fluss schwanken ihre Konstrukte zwischen brutaler Straßen-Urbanität und subtiler verinnerlichter Musikalität. Während ihre ersten Aufnahmen den fetten Groove des Miami-Bass widerspiegelten, hat sich der aufgezeichnete Sound der Boys mit Intelligenz und Grazie in ein völlig zerebrales Labyrinth aus Raum und Vision entwickelt. Und dennoch: Wenn man sie live hört, dann werfen die beiden von Phoenecia alles hinein, was aus ihrer riesigen Palette gerade zur Stimmung paßt. Und das ist letztlich doch die gleiche Formel wie bei all der Musik, die sie auf die Welt loszulassen beschlossen haben.
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