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Prix2003
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
Access
Marie Sester


Access ist eine öffentliche Kunstinstallation, die Web- und Überwachungstechnologie einsetzt und den Web-Usern ermöglicht, einzelne Individuen im öffentlichen Raum mithilfe eines einzigartigen robotergesteuerten Scheinwerfer- und Audio-Beamer-Systems zu verfolgen, ohne dass dafür eine spezielle Ausrüstung am Körper getragen werden müsste. Hier wird die Grauzone zwischen Überwachung, Steuerung, Sichtbarkeit und Berühmtheit ausgelotet.

Der robotergesteuerte Scheinwerfer folgt automatisch den zu verfolgenden Individuen, während der Audio-Beamer Töne aussendet, die nur sie hören können. Die verfolgten Personen wissen nicht, wer sie beobachtet und warum, und sie wissen auch nicht, dass sie als Einzige im Publikum die Klänge hören können. Die Web-User ihrerseits wissen nicht, dass ihre Aktionen Klänge in Richtung Ziel auslösen. Letztlich hängen sowohl der Überwacher wie der Überwachte in einer paradoxen Kommunikationsschleife.

Access untersucht die Auswirkungen von Erkennung und Überwachung in unserer heutigen Gesellschaft. Es präsentiert Steuerungswerkzeuge, die Überwachungstechnologie mit Techniken der Werbung und Hollywoods verbinden und schafft so eine bewusst zweideutige Situation, die die Faszination und Obsession von Überwachung, Wachsamkeit, Sichtbarkeit und Berühmtheit bloßlegt — Schrecken oder Spaß.

Access ließ sich vor allem von der Schönheit der von Überwachungstechnologien erzeugten Bilder inspirieren (Röntgenaufnahmen von Körpern, Gepäckstücken oder Fahrzeugen, 3D-Laser-Scans, Bilder aus der Satellitenaufklärung usw.), von der Unsichtbarkeit der gesammelten Daten, von der Macht, die mittels der Überwachungspraktiken aufgebaut wird, und von der Faszination, die für manche Leute darin besteht, im Rampenlicht zu stehen (etwa in TV-Shows wie "Big Brother", auf Websites wie JenniCam usw.).

Aber Vorsicht: Einige Individuen könnten sich mit dem Ideal der Überwachung nicht anfreunden können. Und Achtung: Einige Individuen könnten die Aufmerksamkeit lieben.