ANERKENNUNG
Pockets full of Memories
George Legrady
Pockets Full of Memories beschäftigt sich mit aktuellen Forschungen an emergierenden algorithmischen Simulationen und deren Bezug zu Datenmodellierung. Das Publikum schafft ein Archiv, indem jeder ein digitales Bild von einem Gegenstand in seinem Besitz beisteuert und anschließend anhand eines Touch-Screen-Fragebogens eine Beschreibung von dessen Eigenschaften abgibt. Die Summe dieses Objekt-Archivs wird von einem selbstorganisierenden Kohonen-Abbildungsalgorithmus ständig in einer zweidimensionalen visuellen Übersichtskarte aktualisiert, wobei Objekte mit ähnlicher Beschreibung auf der Übersicht zusammengerückt werden. Diese Übersicht wird auf eine große Galeriewand projiziert und ist für weitere Textdaten-Eingabe auch über das Internet zugänglich.
Das Datenarchiv der Objekte enthält vor allem solch übliche Gegenstände wie Telefone, Schlüssel, Spielsachen, Kleidung, persönliche Dokumente, Kleingeld, Kleiderstoffe und Ähnliches. Die einzige Einschränkung hinsichtlich möglicher Hinzufügungen zum Archiv wurde durch die Öffnung der Scanner-Box vorgegeben. Überraschenderweise findet sich in der Datenbank eine ungewöhnlich große Zahl eingescannter Köpfe, Hände und Füße, die das Archiv von einer reinen Objektsammlung zu einer Codierung des Ausdrucks der spezifischen Interessen und Unterschiede der Benutzergemeinschaft erweitert: wer sie sind, wofür sie sich interessieren, wie sie sich selbst beschreiben – all das wird durch die zum Archiv beigesteuerten Objekte dargestellt. Die Übersicht organisierte sich bis zum Ende der Ausstellung stets selbst neu.
Die Ordnung der endgültigen Abbildung ist das Resultat aller während der Ausstellungsdauer eingelesenen Inputs. Dieses Phänomen wird "Materielle Emergenz" genannt, da die Ordnung nicht vorgegeben ist, sondern erst durch die große Anzahl lokaler Interaktionen auf der Übersicht erscheint. Deswegen kann man das System auch als "selbstorganisierend" bezeichnen. Dank der aktiven Mitwirkung des Publikums kann das sich ergebende Archiv als Abbild der körperlichen Präsenz der Mitwirkenden angesehen werden.
Credits: Concept & Creative Direction George Legrady. Initial Instigator of PFOM and Exhibition Curator for the Centre Georges Pompidou, Paris. Boris Tissot, Boris.Tissot@cnac-gp.fr. Kohonen SOM Self-Organizing Map Integration University of Art and Design Helsinki. Dr.Timo Honkela, Timo Koskenniemi and MediaLab team. http://scig.uiah.fi/. Scan Station, Database, SOM System Integration. c3 Center for Media and Communication, Budapest, Marton Fernezelyi, Zoltan Szegedy-Maszak. http://www.c3.hu. DFEAF03 SOM, Data, System Integration Ethan Kaplan, UCSB. ethankaplan@murmurs.com, http://www.murmurs.com. Projection Visualization Design. Andi Schlegel (DEAF 03 and after), http://www.sojamo.de. Questionnaire Design and Data Analysis. Dr. Brigitte Steinheider, Frauenhofer Institute, Stuttgart, University of Oklakoma, Tulsa. bsteinheider@ou.edu. Internet Data Access, System Integration. ATON/Create Research, UC Santa Barbara. Andreas Engberg, http://www.create.ucsb.edu. Graphic Design & Visual Identity. Projekttriangle Design, Stuttgart. Martin Grothmaak, Danijela Djokic, Juergen Spaeth. http://www.prokekttriangle.com. Financial Support. The Daniel Langlois Foundation for the Arts, Science and Technology, Montreal. The College of Letters and Science at the University of California, Santa Barbara.
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