Die Themen, die bereits bei Oren Ambarchis Auftritt bei VPRO Radio und anschließend in der "Mort Aux Vaches"-Aufnahme Song of Separation anklangen, finden ihre volle Entfaltung in der Live-Performance mit Gitarre und einigen Gitarren-Effektpedalen, die am 14. Juni 2001 in Nijmegen aufgezeichnet wurde. Dieser Mitschnitt war kurz nach dem Tod von Ambarchis Vater erfolgt, und Triste ist Ambarchis meditative Aufarbeitung von Themen wie Wachstum, Verfall und Regeneration.

Die erste Seite beginnt mit kleinen Tönen, die aus der Stille auftauchen. Ambarchi bedient sich eines fast pointillistischen Ansatzes, um die Relativität der unterschiedlichen, zwischen Stillphasen gleichsam eingesponnenen Frequenzen zu erforschen. Diese körperlosen Noten werden Schritt für Schritt übereinander gelegt und erlangen neue Werte und Bedeutungen, indem sie in Resonanz zueinander widerhallen, um schließlich in strahlenden harmonischen Clustern ihren Höhepunkt zu finden.

Wenn die zweite Seite beginnt, fügen sich diese Töne in eine Note zusammen, die von Obertonresonanzen gleichsam schimmert. Aus dieser Stasis bricht eine kataklysmische, chaotische Entropie hervor. Der Zyklus von Formation und Desintegration wird wieder aufgenommen, wenn die Platte umgedreht und zum Anfang zurückgegangen wird.