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Prix2001
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
Series
Richard Chartier


Durch Verwendung von leisen, gedämpften, fast unhörbaren hohen Frequenzen, von Ausbrüchen, Netzrauschen und ruhigen, tiefen wandernden Tönen, erforschen die Kompositionen von Series eine scheinbare Stille, die nicht still ist – eine Ruhe, die die Aktivität und Energie der Klänge Lügen straft.

Die Klänge werden mit fast bildhauerischer Akkuratesse bearbeitet, damit sie ihre visuellen und auditiven Aspekte enthüllen können. Jedes einzelne Knacken und Zischen ist mit einer Physis ausgestaltet und dennoch fast transparent. Zwischen Klang und Stille kann der Zuhörer beginnen, Muster im Rauschen und im sanften Pulsieren des Basses zu unterscheiden, das ihm zunächst nur als die Andeutung eines Klangs erschienen sein mag. In diesen Mustern versteckt sich keine Erzählung, abgesehen von jener, die in der zeitlichen Existenz der Komposition und in der Lautstärke und den Plateaus, die in diesem Zeit-Raum-Gefüge Ereignisse sind, impliziert ist. In diesem Sinne entsteht Rhythmus. Langsam entwickeln sich erkennbare Zyklen, aber zu dieser Unterscheidung von Mustern kommen die Variationen in der Wahrnehmung des Hörers. Wenn man eine weit gedehnte und ganz langsame Komposition hört, die hohe Konzentration verlangt, dann lässt die Erwartung der Ankunft des nächsten Klangs selbst die geringsten Veränderungen im Rhythmus oder die Einführung alternativer Elemente signifikant und die Räume zwischen den Klängen konkret werden.

Wenn die Stücke in Series auch unabhängig voneinander entstanden und getrennt hörbar sind, so sind sie doch hinsichtlich des Prozesses und ihrer Entstehungszeit miteinander verknüpft. Trotz der Unterschiedlichkeit in mancher Hinsicht hat jede der Arbeiten eine elementare Beziehung zu allen anderen. Wie viele von Chartiers Arbeiten erforscht Series die gegenseitige Abhängigkeit von Klang, Stille und Hören und die erforderliche Konzentration.