ANERKENNUNG
The Lost World: Jurassic Park
Industrial Light & Magic (ILM), Dennis Muren
„Wie könnt ihr den ersten noch übertreffen?" fragten zahlreiche Leute, bevor wir mit The Lost World: Jurassic Park anfingen, und ich habe diese Frage nicht auf die leichte Schulter genommen. Drei Jahre nach seinem Erscheinen wurde der erste Jurassic Park noch immer als beeindruckendes visuelles Spektakel angesehen, das nichts von seiner Frische und seinem Zauber verloren hatte. Damit die Fortsetzung nicht einfach wie die „Seite 2" oder ein Duplikat des Originals aussah, haben wir noch vor dem eigentlichen Arbeitsbeginn Monate damit verbracht, diese Frage durchzukauen. Wenn auch viele Sequenzen im Film die hervorragenden lebensgroßen Dinosaurier-Roboter der Stan Winston Studios oder einen Mix aus Computeranimation und Robotern enthalten, so sind doch nicht wenige reine Animationen. Dadurch ist es möglich, Einstellungen zu konzipieren, die ganz frei choreographiert werden konnten - mit gehenden, laufenden, springenden und fliegenden Sauriern. Lange performanceorientierte Einstellungen mit komplexen Kamerabewegungen wurden die Regel.
Die selbstentwickelte Software wurde weiter verfeinert, um die Haut über den Knochen und Muskeln noch besser zur Bewegung zu bringen und manchmal das An- und Entspannen der Muskeln darstellen zu können. Unsere Computergraphiker und Maler, die unter der Leitung von Randy Dutra nach Figurinen der Stan Winston Studios arbeiteten, sorgten dafür, dass jedes Detail zu sehen war und sich alles so korrekt wie nur machbar bewegte. Jede der neun Saurierarten benötigte gleich viel Aufmerksamkeit, weil jede auch in Nahaufnahme zu sehen war. Wir haben dem Regisseur Steven Spielberg unbegrenzte Freiheit in der Positionierung seiner Schauspieler und in der Wahl der Kameraführung eingeräumt, damit die Aufnahmen so realistisch wie möglich gestaltet werden konnten. Dies musste natürlich mit möglichst geringen zeitlichen Verzögerungen einher gehen. Ich habe eng mit Michael Lantieri zusammengearbeitet, der die Requisiten bedient hat, damit beispielsweise der von einem Tyrannosaurus Rex getroffene Bus sich auch dementsprechend bewegt. Manchmal wurden auch zwei oder drei Aufnahmen in eine lange komplexe Einstellung zusammengefasst, was unsere Aufgaben nicht leichter, aber das Ergebnis wesentlich besser werden ließ. Am Ende hatten wir dann um die Hälfte mehr Computeranimationseinstellungen produziert als bei Jurassic Park, was wegen der vielen Multi-Saurier-Aufnahmen zehn Mal so viel Animations- und Renderingzeit erfordert hat und insgesamt 15 Minuten Computeranimation auf der Leinwand ergibt.
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