Der Ansporn zum Album Unyoga kam, als die Gruppe Chlorgeschlecht in Tower Hamlets in London zusammenlebte, der drittärmsten Gegend Europas, die nur eine Viertelstunde zu Fuß von der Liverpool Street entfernt liegt, welche wiederum einen der reichsten Finanzdistrikte Westeuropas beherbergt. Der nackte Ärger, den das Stück ausstrahlt, war die Reaktion der Gruppe auf dieses System, oder, in den eigenen Worten von Chlorgeschlecht, „unsere Art, über diese Lächerlichkeit zu lachen“.

Unyoga ist ein halb-bewusstes Stück und auf keinen formalen, vorgeschriebenen oder systematischen Ansatz beschränkt. Mit nur geringen Kenntnissen von Max/MSP oder Sequencern und ansonsten völlig auf die Aufzeichnung von Stimmen vertrauend, werden hier feine Schattierungen zwischen weißem Rauschen und absolutem Nichts verarbeitet, Texte und Programmdaten als Audio-Files wiedergegeben, Samples von früheren Bands der Gruppenmitglieder, kaum bekannte Grindcore Bands, Radio und Fernsehen, Außenaufnahmen von Crack-Houses, Bandenkämpfen, Straßenkindern beim Spiel, sich abmühenden illegalen Einwanderen und Autobahnjoggern. Chlorgeschlecht hat diese musikalischen und Umwelteinflüsse in der Stereo-Editing-Anwendung Peak abgemischt.