ANERKENNUNG
The Keening Towers
John Duncan
Klang wird aus zwei getrennten Audiosystemen ausgestrahlt, die an der Spitze zweier 24 Meter hoher Türme aus galvanisiertem Stahl angebracht sind, die vor dem städtischen Kunstmuseum Göteborg stehen. Jedes System spielt Teile eines Stücks ab, das eigens für die Installation komponiert wurde und als Klangquelle Aufnahmen eines 30-stimmigen Kinderchors aus Italien verwendet.
Der Vierkanal-Ton wird von der Museumsfassade und vom unmittelbar dahinter gelegenen gewölbten Korridor reflektiert und erzeugt so eine vieldimensionale Klang-„Wolke“ aus modifizierten Stimmen, die mit der Zunge schnalzen, flüstern, schreien und den Zuhörern zuheulen, die auf der Terrasse um und zwischen den beiden Türmen postiert sind. Die getrennten Teile laufen 24 Stunden am Tag, 90 Tage lang, wobei ständig neue Mixes entstehen, die sich niemals wiederholen.
Ein persönliches Motiv hinter diesem Projekt war es auch, eine kleine Geste zu machen und Kindern etwas zurückzugeben — besonders Kleinkindern, die ich in meinem Leben als Opfer von Erwachsenen erlebt habe: ein sechs Monate alter Säugling, dessen Augen von Schlägen zugeschwollen waren, eine Sechsjährige, deren Körperwachstum mit acht Monaten abrupt gestoppt wurde, als ihr Vater sie gegen die Wand warf … Ihnen wollte ich eine kollektive ätherische Stimme verleihen, und es ist mir nicht wirklich wichtig, ob The Keening Towers diesen Aspekt irgend jemand anderem kommunizieren kann — ich bin zufrieden, dass es für mich auf dieser Ebene funktioniert, wenn ich das Flüstern und die Schreie und so weiter höre, die alle von Kindern stammen, die Spaß an ihrer Stimme haben. Die Klänge bewegen sich, als würden sie vom Wind hergeweht, manchmal flüstern sie einem direkt ins Ohr, dann wieder verwandeln sie sich ein lustvolles Stöhnen, das klingt, als käme es von einem hinter der Museumsfassade versteckten erwachsenen Paar …
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