An vorderster Front der zeitgenössischen Musik steht Christian Fennesz, ein akribisch genauer Laptop-Konzeptualist, der greifbare Melodien und glühende Gitarren mit dichter, symphonischer Electronica verwebt. In Venice, seinem vierten Studio-Album, befindet sich die Laptop-Musik an einer Kreuzung zwischen ihrem Frühstadium als digitaler Subkultur und der Frage nach ihrer Nachhaltigkeit — dem Gefühl, dass da noch mehr sein muss, eine emotionale Qualität, die über das Brüllen von Powerbooks und musikalische Dekonstruktion hinausgeht und sich hin zur Melodie und zur Begeisterung bewegt.

Venice wurde ebendort im Sommer 2003 aufgenommen und in den Amann-Studios in Wien im Jänner und Februar 2004 assembliert und abgemischt. In der Aufnahme tritt Fennesz’ Gitarrenspiel in den Vordergrund. Seine Vision von Pop-Idiomen, die mit eher abstrakten kompositorischen Strukturen interagieren, wird hier deutlicher als je zuvor.