ANERKENNUNG
24 Variations
Horacio Vaggione
Nach Jahrzehnten bahnbrechender instrumentaler und elektro-akusmatischer Arbeiten ist Horacio Vaggiones jüngste Komposition 24 Variations ein Computermusik-Werk für Mehrspur-Aufnahmemedien, das eine Echtzeit-Abmischung und Transformation vorkomponierter Klangdateien einschließt. Oft wird es als elektronische Laptop-Konzertmusik präsentiert und existiert somit auch als Komposition mit offenem Ausgang. Quellmaterialien für den Klang sind vorwiegend gesampelte akustische Klänge unterschiedlicher Art, die durch Analyse-Resynthese-Prozeduren wie Granulation, Waveshaping, Convolution und andere Formen von Kreuzsynthesen und morphologischen Veränderungen bearbeitet werden.
Die Live-Manipulation umfasst das Mixen vorkomponierter Klangdateien unterschiedlicher Größe ebenso wie Echtzeit-Filter, Phase Shifting, Convolution und Granulation. Der Begriff „Variations“ bezieht sich hier auf die Umwandlungen des Klangmaterials ebenso wie auf die unterschiedlichen Zusammenhänge, innerhalb derer sie erscheinen. Auch besteht ein Bezug zum Live-Aspekt der Arbeit, da ja jede Präsentation als unterschiedliche Ausformung derselben Klasse von Materialien angesehen werden kann. Source Sampling und die grundlegende Bearbeitung der Sammlung von Klangdaten erfolgten am Centre de Recherche Informatique et Création Musicale (CICM) der Université de Paris VIII, dessen Leiter Vaggione ist und wo er als Musikprofessor tätig ist. Die hier vorgelegte Version wurde bei der International Computer Music Conference in Göteborg am 20. September 2002 eingespielt.
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