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Prix2004
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
Ars Electronica Linz & ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
The Public Broadcast Cart
Ricardo Miranda Zuñiga


Seit nunmehr sechs Jahren kombiniere ich computergenerierte Kunst mit skulpturalen Mitteln, um über den Bildschirm hinaus und zu sozialen Metaphern zu gelangen, die Fragen der Globalisierung auf den Grund
gehen.

Der am 19. und 20. September 2003 im City Hall Park in Manhattan präsentierte Public Broadcast Cartwar Teil der „Wireless Park Lab Days“, eines öffentlichen Kunstevents. Gesponsert von NYCwireless und der Downtown Alliance, feierte der zweitägige Event die Verfügbarkeit offener drahtloser (Wi-Fi) Netzwerke in Lower Manhattan und erkundete ihre Implikationen für Kunst, Community und gemeinsame Räume.

Der bei dem Event präsentierte Public Broadcast Cart (2003) ist ein mit Mikrofon, Lautsprechern, Verstärker, PC und einem Mini-UKW-Sender ausgestatteter Einkaufswagen, mit dessen Hilfe jeder Fußgänger zu einem aktiven Radiomacher werden kann. Der Einkaufswagen kehrt die übliche Rolle der Öffentlichkeit als Publikum von Radiosendungen oder Online-Inhalten um. Der Audio-Stream ist online über die Netzradiostation von THE THING für jedermann zu empfangen. Zugleich werden die Audioinhalte auch über die Lautsprecher übertragen, die den Einkaufswagen für willige Teilnehmer zu einem temporären Podium werden lassen. Realisiert wurde der Public Broadcast Cart mit Unterstützung von Franklin Furnace und THE THING, zwei gemeinnützigen Kunstorganisationen, sowie mit Audio-Technik von Jan McLaughlin.

Die Themen, die ich in meinen Arbeiten behandle, gehen auf persönliche Erfahrungen und Beobachtungen zurück. Schon von klein auf sah ich die Schwierigkeiten, die meine Eltern als Einwanderer mit einer neuen Sprache und Kultur hatten. Als Heranwachsender verbrachte ich die Sommer in Nicaragua und das Schuljahr in San Francisco. Diese zwei verschiedenen Umgebungen führten bei mir zu einem ziemlich konfusen Verständnis in Bezug auf meinen Platz in der Welt und das menschliche Miteinander im Allgemeinen. Diese Sensibilität hat sich bis in meine künstlerische Arbeit fortgesetzt, die sich mit der trennenden Natur des Kapitalismus und seinen sozialen Werkzeugen zur Durchsetzung von Hegemonie beschäftigt. In meinen Arbeiten versuche ich, die üblichen Instrumente sozialer Kontrolle umzukehren und damit Dialog, kritische Einsichten und subjektive Handlungen zu fördern.

Meine Arbeiten gehen von einem zweifachen Prinzip aus: von der Auffassung, dass Kommunikation ein kreativer Prozess ist, und von der Untersuchung, inwiefern ökonomische Realitäten nicht nur unsere Umwelt, sondern – wichtiger noch – unsere Lebensweise formen.