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Prix2004
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
Ars Electronica Linz & ORF Oberösterreich
 


GOLDENE NICA
GPS::Tron
Thomas Winkler


GPS::Tron ist eine Neuumsetzung des Spielklassikers Tron für Mobiltelefone. Was es neu bzw. anders macht, ist, dass hier versucht wird, Realität und Virtualität im Spiel verschmelzen zu lassen. Konkret sieht das so aus, dass der Benutzer den Spielverlauf ausschließlich durch seine Position in der realen Welt beeinflussen kann (Positionsbestimmung mittels GPS).

Zuerst ein paar Worte zu den Spielregeln des originalen Tron-Spieles. Jeder Spieler steuert auf dem Bildschirm eine immer länger werdende Linie, die sich in alle Richtungen lenken lässt. Keine Linie darf sich selbst oder die des Gegners kreuzen, sonst hat man verloren. Je länger das Spiel dauert, umso mehr füllt sich auch der Bildschirm mit Linien und umso schwieriger wird es, die Linie so zu steuern, dass sie weder sich selbst noch eine andere berührt.

Der Unterschied zum Klassiker ist, dass der Spieler die Linie nicht per Tastendruck steuert, sondern die gezeichnete Spur ausschließlich durch seine reale Position bestimmt. Diese wird über GPS-Daten ermittelt. Läuft der Spieler also etwa 200 Meter geradeaus, wird auf dem Handy eine ca. 1 Zentimter lange Linie dargestellt, geht er nach rechts, so verläuft auch die Spur am Handy-Display nach rechts.

Weil die Spieler von GPS::Tron mobil sein müssen, um im Spiel agieren zu können, habe ich das Spiel für Mobiltelefone geschrieben. GPS::Tron funktioniert derzeit auf allen Nokia 7650 / 3650 / 6600 sowie Siemens SX1. Für die Ermittlung der aktuellen Position muss der Spieler auch einen GPS-Empfänger bei sich tragen, der die Koordinaten per Bluetooth ans Handy übermittelt.

GPS::Tron ist für zwei Spieler angelegt, die jeweils mit einem Handy und einem GPS-Empfänger ausgestattet sein müssen. Um gegeneinander antreten zu können, müssen die beiden Handys via Internet (GPRS des Mobilfunkbetreibers) kommunizieren können.

Die Benutzer müssen übrigens nicht geografisch in der Nähe sein, um spielen zu können. Es könnten beispielsweise auch ein Europäer und ein Australier miteinander spielen, da sie virtuell bzw. auf dem Handy-Display nebeneinander platziert werden.

Sie müssen auch nicht beide zu Fuß unterwegs sein. Wenn z. B. ein Spieler per Inline-Skates oder mit dem Fahrrad fährt, kann er dies im Spiel einstellen und muss dann wegen seines Geschwindigkeitsvorteils in der Realität eben eine größere Strecke zurücklegen.

Der Verlauf des Spieles sieht ungefähr so aus. Spieler 1 startet GPS::Tron auf dem Handy und begibt sich unter freien Himmel (GPS-Satellitenempfang). Sobald der GPS-Empfänger via Bluetooth Positionsdaten zum Handy liefert, verbindet sich das Programm zum Spieleserver im Internet (via GPRS des Mobilfunkbetreibers) und wartet, bis ein zweiter Spieler kommt. Ist dies der Fall, beginnt das Spiel. Die Bewegungen der Spieler werden ab nun auf den Displays der Handys als Linien in zwei verschiedenen Farben dargestellt. Da sich die Linien nicht berühren oder kreuzen dürfen, wird das Spiel mit der Zeit immer schwieriger. Ziel ist es, den gegnerischen Spieler so in die Enge zu treiben, dass dieser seine Linie nicht mehr verlängern kann, ohne gegen die Spielregeln zu verstoßen und somit verliert.