Das Projekt Lines of Unity ist beim Aboriginal Festival in Alice Springs entstanden, wo ich den Schriftsteller Cecil Fisher kennen gelernt habe. Nach der Lektüre seiner Gedichte hatte ich visuelle Ideen, die ich in Form von kurzen animierten, nachbearbeiteten oder geschnittenen Sequenzen umsetzen wollte.

Die Gedichte, die von der Welt der Aborigines handeln, kann man auch leicht auf unsere Welt übertragen. Sie handeln von Problemen und Anliegen, die auch uns nicht fern sind. Das wollte ich auf ernste oder auch spielerische Weise mit verschiedensten Mitteln zeigen.

Zurzeit findet in Australien der Prozess der „Reconciliation“ statt, der die Probleme zwischen den „Bewohnern“ und „Ureinwohnern“ Australiens entspannen und vielleicht auch lösen soll. Um dort eine Brücke zu schlagen, habe ich als Sprecher australische Stimmen und Personen gewählt, die Gedichte der Aborigines vorlesen.

Jedes der elf bearbeiteten Gedichte besitzt eine eigene Bildsprache und wurde mit einer anderen Animations- und Compositing-Technik bearbeitet. Obwohl das Werk eine größere Einheit bildet, können einzelne Clips natürlich auch einzeln oder auch in Gruppen vorgeführt werden.

Mother ist ein Teil des Projekts Lines of Unity – Eleven Aboriginal Poems und wurde an der Kunsthochschule für Medien, Köln, als Diplomarbeit vollendet. Die Visualisierung des Gedichts wurde im Sommer 2003 als letztes fertiggestellt. Es ist in Zusammenarbeit mit dem Postproduktionshaus la maison in Paris entstanden und wurde mit Flame bearbeitet.

Das Prinzip der „Verlagerung der Wahrnehmung“ war bei der Bearbeitung des Gedichts Mother das vorherrschende Thema.

Zur Person des Dichters: Cecil Fisher ist selber Aborigine und erhielt die Auszeichnung „Elderly of the Year 2001“ verliehen. Er lebt und schreibt bei Brisbane und war viele Jahre in unterschiedlichen Aborigine-Departments tätig, wo er sich mit dem Prozess der Reconciliation beschäftigt.