GOLDENE NICA
Rennacs Studies
Markus Sucher
Rennacs Studies (= scanneR, rückwärts gelesen) entstand im Rahmen einer Semesterarbeit der Universität für Angewandte Kunst Wien und wurde Anfang März dort erstmals präsentiert.
Die Idee dazu kam mir zufällig im Traum. Dass das Projekt sich aber von den ersten Tests bis hin zum Endprodukt Rennacs Studies so schnell entwickelt hat, verdanke ich letztendlich auch dem Zeitdruck der Universität.
Das Prinzip meiner Idee ist einfach: Ein Scanner wird auf einem Computerbildschirm befestigt, auf dem ein Film läuft. Dann wird die Scannapplikation gestartet; man erhält ein Bild mit Fragmenten des Filmes. Es war mir wichtig, den Prozess des Scannens zu erforschen und mich nicht mit den (ersten) Ergebnissen zufrieden zu geben. Was geschieht bei Standbildern, einfachen computergenerierten Animationen, Panoramaaufnahmen, Musikvideos, Kurzfilmen oder gar bei ganzen Spielfilmen? Das waren die Fragen, die ich mir für die Untersuchung vornahm. Jede Animation birgt eine eigene Rhythmik, eine eigene Sprache, Dramaturgie und Farbkomposition in sich. All dies galt es zu studieren und analysieren.
Natürlich wurden die Tests durch neue Erkenntnisse aus den Experimenten erweitert. Die Entdeckung dieses bisher verborgenen Kunstfeldes brachte mich natürlich auch auf die Idee, sie mit anderen Formen der Kunst zu schneiden. So entstanden architektonische Konstrukte aus den Fragmenten der Bilder. Meine Intention dahinter war, so viele Brücken wie möglich zu anderen Bereichen zu bauen. Dieses Verfahren sollte allen Feldern der Kunst zugänglich gemacht werden.
Nach der Fertigstellung stellte sich die Frage, wie die Präsentation aussehen sollte. Nachdem so viele Daten auf einmal gezeigt werden mussten, entschied ich mich vorerst für das Buch Rennacs Studies, bastle aber gerade an einem Prototypen für eine Installation.
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