ANERKENNUNG
Man OS 1 / extraordinateur
Roland Seidel, Achim Stiermann
In Man OS 1 / extraordinateur werden die internen Arbeitsabläufe eines Computers real dargestellt. Der Prozessor ist ein Mensch, der in einem Monitor die Arbeitsbefehle eines Users ausführt. Auf einer Bühne, in der die Kulisse einer Bildschirmoberfläche nachgestellt ist, führt er Programme aus, managt das Betriebssystem und interagiert mit einem Mauszeiger. Dieser wird bei der Postproduktion digital eingefügt und symbolisiert den im ganzen Film nicht sichtbaren User.
Digitale Prozesse und menschliche Handlungsweisen prallen aufeinander und finden in ihrer Fehleranfälligkeit einen gemeinsamen Nenner.
Nachdem der Computer gestartet wurde, kommt eine E-Mail von Hans Holbein dem Jüngeren an. Er bittet den Computeruser, die Personen auf dem mitgeschickten Bild Die Gesandten für deren Internetauftritt aufzupeppen. Hierfür wird unter anderem einer der beiden Figuren im Programm Photoshop der Bart abrasiert. Mit der E-Mail wird ein Virus in Form eines Insekts („Bug“) ins System eingeschleust, das im Laufe der Handlung immer wieder die scheinbar reibungslosen Arbeitsprozesse sabotiert. Die Figur des Norton Disk Doctors untersucht den Prozessor und findet schließlich das Virus.
Im Internet begegnet der Prozessor den Figuren H, T, M und L, die für den Seitenaufbau verantwortlich sind. Gemeinsam besuchen sie eine Tischtennis-, eine Filmund einige Erotikseiten. In einem Internetshop kauft der Prozessor einige neue Accessoires, die in das Holbeinbild eingefügt werden. Zwischendurch hört der User Musik mit dem Programm Soundjam. Beim PacMan-Spiel wird der Prozessor von den Geistern niedergeschlagen. Beim Brennen der neuen Version des Holbeinbildes auf CD fängt der „Toaster“ Feuer und das Programm SETI („Search for Extraterrestrial Intelligence“) enttarnt die Figuren des Bildes als Außerirdische. Dies alles überfordert den Prozessor und das gesamte System kollabiert. Das Video wird in einem überdimensionalen Monitor als Rückprojektion gezeigt.
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