www.aec.at  
 
 
 

Back to:
vorherige Seite

Prix2005
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
Ars Electronica Linz & ORF Oberösterreich
 


GOLDENE NICA
Processing
Benjamin Fry, Processing community , Casey Reas


Processing ist eine Programmiersprache und Programmierumgebung für alle, die im Bereich elektronischer Kunst arbeiten. Sie wurde zur Vermittlung von Programmiergrundlagen in einem visuellen Kontext und als Software-Skizzenbuch entwickelt. Die Software exportiert Java-Applets, die sich leicht ins Internet hochladen und austauschen lassen. Processing.org ist der Online- Treffpunkt für die internationale Nutzercommunity der Software. Processing wird von Studenten, Künstlern, Designern, Architekten und Forschern für Lehr-, Prototyping- und Produktionszwecke eingesetzt. Akademische Übungen, Informationsvisualisierungen, Kunstinstallationen, Poster, Videospiele, Animationen und Musikvideos wurden damit erstellt. Processing entstand, weil wir glaubten, ein besseres Werkzeug für die Realisierung unserer Forschungs- und Kunstprojekte und zugleich auch eine bessere Umgebung für die Vermittlung von Software- und Interaktionskonzepten in Kunst- und Designschulen entwickeln zu können.

Processing nutzt die Stärken der Internettechnologie, was zum unerwarteten Wachstum des Projekts beigetragen hat. Tausende Studenten, Lehrer und Praktiker auf fünf Erdteilen benutzen die Software. Beiträger finden sich in so weit verstreuten Städten wie Bogotà, Hongkong, Tokio, Turin, London, Boston, New York und Los Angeles. Die Sektion Processing Discourse auf der Website, ein elektronisches schwarzes Brett, hat über 2000 Mitglieder, wovon ein Teil die Arbeiten der anderen aktiv kommentiert und bei technischen Fragen hilft.

Viele begabte Praktiker und Studenten haben Software und Code rasch erlernt und ihre eigenen Entwicklungen online publiziert, womit sie wiederum andere inspiriert und weitergebracht haben. Viele Kurse, die mit Processing arbeiten, veröffentlichen ihr gesamtes Curriculum im Netz, und Studenten veröffentlichen ihre Hausarbeiten und Quellcodes, damit andere daraus lernen können. Vom Online-Benutzerhandbuch liegen Übersetzungen ins Chinesische, Koreanische, Indonesische, Französische, Italienische und Türkische vor, und bis Sommer 2005 sollten noch weitere dazukommen. Auf Japanisch und Hebräisch wurden affiliierte Websites eingerichtet, um die jeweiligen Communities zu fördern. So erweitert sich das Processing-Netzwerk über die englischsprachige Welt hinaus.

Processing wurde 2001 gestartet und ist seither kontinuierlich gewachsen. 2005 ist das bisher wichtigste Jahr für das Projekt. Mit dem Release der Beta-Version legen wir die Software erstmals öffentlich auf. Wir haben OpenGL, eine 3D-Grafikbibliothek, in das Environment integriert, was die Durchführung viel schnellerer und größerer Projekte ermöglicht. Die Kernbibliotheken wurden dahingehend verbessert, dass nun z. B. der Datenversand und -empfang über das Internet und die Kommunikation mit externer Hardware wie Kameras erleichtert wird. Ebenso wurde die Sprache erweitert, um die Ausführung etlicher Funktionen wie z. B. die Verwendung von Arrays und Parserdaten zu ermöglichen.

Processing ist als freie Software für Windows, Mac und Linux erhältlich.