www.aec.at  
 
 
 

Back to:
vorherige Seite

Prix2005
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
Ars Electronica Linz & ORF Oberösterreich
 


GOLDENE NICA
Akshaya
Akshaya


Akshaya – was so viel heißt wie „Wohlstandswahrung“ – ist ein Projekt, das gerade im Bundesstaat Kerala implementiert wird, um auf integrative, holistische Weise die Probleme der dort herrschenden digitalen Kluft in Angriff zu nehmen. Das Pilotprojekt in Malappuram ist bereits erfolgreich durchgeführt worden.

Komponenten des Projekts sind die Bereitstellung eines ICT-Zugangs für alle Teile der Gesellschaft selbst in den abgelegensten Gegenden des Bundesstaates, die Vermittlung grundlegender IT-Kenntnisse für die ganze Bevölkerung durch gezielte Ausbildung, die Schaffung relevanter lokaler Inhalte, die allen Interessengruppen zugute kommen. Das Projekt schafft die Voraussetzungen für ein massives Wirtschaftswachstum und direkte Beschäftigungsmöglichkeiten in dem Bundesstaat und wird langfristige Auswirkungen auf dessen sozio-politische Situation haben.

Durchgeführt wird das Projekt von der Regierung von Kerala mithilfe der Kerala State IT Mission, einer zentralen Agentur für die Implementierung von Informationstechnologie im Bundesstaat. Durch das Pilotprojekt in Malappuram haben 600.000 Menschen eine grundlegende IT-Ausbildung erhalten und sind 3000 Arbeitsplätze geschaffen worden. Derzeit wird das Projekt auf den gesamten Bundesstaat ausgeweitet. Am Ende soll es 30 Millionen Menschen in 6 Millionen Haushalten miteinander vernetzen.

In einer ersten Stufe wird ganz Kerala mit einem Netzwerk von Akshaya-E-Centers überzogen. Jedes dieser unternehmergeführten Center erhält sich selbst, wobei das IT-Ausbildungsprogramm die Grundeinnahmen sicherstellt. Kein Haushalt wird weiter als 2 Kilometer von einem Akshaya-Center entfernt sein. Im gesamten Staat werden 4500 bis 6000 solcher Center entstehen, eines auf 1000 Familien. Die Center werden durch Breitband-Drahtlos-Technologie miteinander verbunden. Die Entwicklung dieser Center schafft eine nachhaltige Direktbeschäftigung im IT-Sektor für mindestens 25.000 Menschen. Jedes Center ist mit 5 bis 10 Computern, Druckern, Scannern, Webcam und anderen Peripheriegeräten sowie der notwendigen Software zur Ausführung verschiedener ICT-Dienstleistungen ausgestattet. Überdies bieten sie auch Zugang zu IP-Telefonen.

Die Akshaya-E-Center bieten Kurse an, die die Bevölkerung nicht nur mit den Grundlagen und Möglichkeiten der Informationstechnologie vertraut machen, sondern auch praktische Fertigkeiten im Umgang mit dem Computer, dem Internet usw. vermitteln. Um das Ziel einer 100-prozentigen Alphabetisierung des Staates zu erreichen, versucht das Programm, einer Person in jeder der 6.400.000 Familien IT-Kenntnisse zu vermitteln. Ein sorgfältig zusammengestelltes, in der Regionalsprache abgehaltenes 15-stündiges contentorientiertes Ausbildungsmodul für jede dieser Personen ist eines der Highlights des Programms. Die Vermittlung der entsprechenden Kenntnisse soll zu einer dauerhaften Beziehung zwischen den Akshaya-Centers und den in ihrem Einzugsgebiet lebenden Familien führen. Auf der Makroebene entsteht so ein landesweiter Datenbestand mit für die Familien relevanten Inhalten.

Den Schwerpunkt dabei bildet die Sicherstellung eines lebensfähigen, nachhaltigen Dienstleistungsapparats für die Bürger des Bundesstaates. Die Akshaya-Center werden mit dem notwendigen Equipment wie Computern, Faxgeräten, Druckern, Telefonen, Breitband-Internetverbindung und Software ausgerüstet, um die Informations- und Kommunikationsbedürfnisse der vor Ort lebenden Bürger befriedigen zu können. Vorgesehen ist auch ein auf die täglichen Bedürfnisse der lokalen Community eingehendes Communityportal. Diese ELiteracy-Kampagne bildet das Fundament der Brücke, mit der der Staat die digitale Kluft zu überwinden sucht. Das tiefer liegende Ziel der Kampagne besteht darin, die „Angst vor dem Unbekannten“ abzubauen, die einfache Leute vor der Technologie im Allgemeinen und Computern im Besonderen haben.

Die Akshaya-E-Center werden einzig und allein auf Initiative ausgewählter, aus den lokalen Communities stammender Unternehmer errichtet. Es sind rein unternehmerische Projekte mit einem Investitionsvolumen von je 300.000 bis 400.000 Rupien. Bei der Entwicklung der ICT-Mikrounternehmen wird also voll auf den Unternehmergeist gesetzt. Wie bei konventionellen Unternehmen auch, setzt der Unternehmer sein Geschick und seine Ressourcen ein, nur eben im ICT-Sektor, in der Contententwicklung, in der Befriedigung der kommunalen Kommunikationsbedürfnisse, der elektronischen Ermächtigung von Bauern, Lehrern und praktischen Ärzten in der Community, damit sich diese voll entwickeln kann. So nehmen die Unternehmer ihre soziale Verantwortung wahr, indem sie den Mitgliedern der Community Ekenntnisse vermitteln.

Die Akshaya-ICT-Zugangspunkte sollen dem G2C, G2G, C2C und G2B-Informationsfluss dienen. Sie sollen als dezentralisierte Informationsknoten fungieren, die mit einem integrierten gemeinsamen Frontend eine ganze Reihe von Bürgerbedürfnissen abdecken. So wird das Einheben der Versorgungsrechnungen und Steuern, das derzeit in den Friends Centers erfolgt, in die Akshaya-Center integriert und so der Transaktionsaufwand zu den Bürgern reduziert.