ANERKENNUNG
A Life Without Fear
Ekkehard Ehlers, Staubgold
Der in Frankfurt lebende Ekkehard Ehlers ist ein Künstler, der sich weigert, sich von Genre-Beschränkungen oder Erwartungen seiner Fans festnageln zu lassen. In A Life Without Fear hat er nach einer historischen Position gesucht. Diese dient als Bezugspunkt, der seinerseits subjektive Formulierungen im Blues, einer verloren geglaubten Welt, unterstützt. Ausgehend vom Summen und Zischen, das beim Hochfahren etlicher Verstärker entsteht, lässt er diese „natürlich sprechen“ und gräbt tief in die Dunkelheit, was zu einer Neun-Nummern-Aufnehmesession von Delta Porch Blues Whiskey führt, durchtränkt mit nihilistischen Texten und zerzausten Throbs und Pops aus dem Computer.
Die von Ehlers hier gewählte Instrumentation unterscheidet sich von seinen anderen Arbeiten, da er mit einer kleinen Jazzgruppe im Voodoo-Stil (Viola, Trompete, Mundharmonika und Gitarre) zusammenarbeitet, um damit Drones zu erzeugen, die sich anhören, als wären sie von einer rostigen Blechdose verarbeitet worden. Ehlers malt ein beeindruckendes Porträt, das ein passender Soundtrack zu einer Reise durch die zerstörte Landschaft des tiefsten Südens und die Schäden des Hurrikans Katrina wäre. Diesen verstörenden Klang serviert Ehlers als Erinnerung daran, wie wunderschön fragil unser Leben angesichts von Widrigkeiten und Verzweiflung ist.
Diese grob geschnitzte experimentelle „Bluestronica“ betont jenen Punkt, an dem die Spuren sich auflösen – selbst jene des Blues. Weder Territorium noch Land ist hier noch erkennbar. Und dennoch ist es vielleicht gerade diese Heimatlosigkeit jenseits aller Grenzen (seien sie moralischer, religiöser oder kultureller Art), in der man ohne Angst leben kann. (zusammengestellt aus Presse-Kommentaren)
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