[THE NEXT IDEA] KUNST- UND TECHNOLOGIESTIPENDIUM
AQUAplay
Himanshu Khatri
Alle Menschen – so hat man entdeckt – haben einen gewissen persönlichen Raum, der sich im Lauf des Lebens verkleinert. Das führt zu sozialem Cocooning, wobei die zwischenmenschliche Interaktion zurückgeht. Verursacht wird dieses Phänomen hauptsächlich durch Personalisierung und Maßschneiderung unserer Lebensräume und der darin enthaltenen Artefakte.
Man sollte also bedenken, dass der Raum von Kindern durch die frühe Gewöhnung an persönliche Gerätschaften von Anfang an eingeschränkt wird und durch den Tunneleffekt im Lauf des Lebens zu sogar noch kleineren persönlichen Räumen führt. Darum sollte es in ihren Räumen (Schulen usw.) Geräte geben, die in der Lage sind, ihnen alle Botschaften so zu vermitteln, dass sie beim Lesen derselben mit ihnen spielen und interagieren können.
Bei Besuchen in Krankenhäusern und Kindergärten zeigte sich, dass in solchen sensitiven Umgebungen konventionelle Mittel des Informationsdisplays wie LED/LCD-Monitore zu laut und unruhig sind und deshalb gedämpft werden müssen. Es bedurfte also einer unkonventionellen spielerischen Form des Informationsdisplays, mit dem man nicht nur öffentliche oder private Botschaften wiedergeben kann, sondern bei dem Kinder auch im gemeinsamen Spiel zusammenfinden können. Eine der Ideen, die beim einem diesbezüglichen Brainstorming übrig blieb, war die eines Blasendisplays – AQUAplay –, bei dem die als Text oder Grafik wiedergegebene Information als ein Blasenmuster in einer Flüssigkeit aufsteigt. Das Blasendisplay wäre auf der Unterseite eines aquariumartigen, mit einer viskosen Flüssigkeit gefüllten Gebildes mit einem computergesteuerten Auslösemechanismus versehen. Mithilfe eines dafür geschriebenen Programms ließen sich die Verschlüsse des Auslösemechanismus zeitlich exakt öffnen und schließen, um die Blasen als ein aufsteigendes 3D- oder 2D-Muster für die Darstellung von Grafiken oder Texten freizugeben. Das Display könnte auch über eine berührungsempfindliche, zum Zeichnen geeignete Oberfläche verfügen, und die von den Kindern gezeichneten Formen könnten als aufsteigendes Blasenmuster wiedergegeben werden.
Das Gerät würde mithin vor allem drei Zielen dienen: a) Die Kinder nehmen gemeinsam Anteil an einer magischen Umgebung. b) Sie können damit Botschaften lesen oder wiedergeben. c) Sie können Muster erzeugen und beim Blasendisplay miteinander spielen.
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