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Prix2006
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
Ars Electronica Linz & ORF Oberösterreich
 


GOLDENE NICA
458nm
Jan Bitzer, Ilija Brunck , Filmakademie Baden-Württemberg , Tom Weber


Seit Juli 2005 und nach einigen erfolgreich abgeschlossenen kleineren Projekten wussten wir, dass wir 458nm gemeinsam verwirklichen wollten. Nachdem wir den Sommer über getrennt über Ideen nachgedacht hatten, trafen wir uns im Oktober zum Gedankenaustausch. Nach einigen Wochen heftiger Diskussionen war uns klar, dass es nicht einfach sein würe, etwas auszuarbeiten, das für uns alle drei gleichermaßen kreativ und technisch herausfordernd und befriedigend wäre. Das aber war uns allen das Wichtigste, denn falls dies nicht der Fall wäre, so wussten wir, würde es schwer werden, die nächsten vier Monate zusammenzuarbeiten.

Während wir nach frischer Inspiration suchten, sah einer von uns Microcosmos, wo Bilder von zwei Schnecken beim Liebesspiel mit klassischer Musik unterlegt gezeigt wurden.

Wir waren alle fasziniert und beeindruckt von der Schönheit der Schnecken, die sich bewegten und „küssten“, und schnell kam uns der Gedanke, diese Szene zu übernehmen und mit mechanischen Schnecken nachzubilden. Nach einigen Tagen des Nachdenkens über die Idee und nach Gesprächen mit Musikern beschlossen wir, mit diesem Projekt die nächsten vier Monate zuzubringen.

Dieses Werk schien uns all das zu erlauben, war wir schaffen wollten – starke Bilder, eine düstere Stimmung und vor allem auch, dass die Musik ein ganz wichtiger Bestandteil sei. Wir wollten nicht einfach nur eine Hintergrundmusik zu den Bildern, wir wollten die Musik mit den Bildern verschmelzen, ihr die gleiche Rolle zuweisen wie dem Visuellen: Keines sollte ohne das andere sein können. All das wirkte sich auf unseren Arbeitsprozess aus.

In den nächsten Tagen installierten wir unseren Arbeitsplatz. Da wir unser letztes Projekt mit XSI produziert hatten und damit zufrieden gewesen waren, beschlossen wir, es wieder zu verwenden. Zunächst wurde die Story ausgearbeitet. Wegen der tragenden Rolle der Musik konnten wir keine exakte Animatik machen, wohl aber eine grob in Blöcken angelegte Animatik zur Festlegung des Timings der Handlung.

Der Arbeitsablauf für die Montage sollte so ablaufen: Wir würden den Musikern ein grob vormontiertes Stück übergeben, diese sollten es dann mit unterlegter Musik retournieren, wir würden dann an den Bildern weiter feilen und neuerlich editieren. Diesen Prozess führten wir bis zu unserer und der Zufriedenheit der Musiker durch, er erwies sich letztlich als sehr effizient.

In den ersten beiden Produktionsmonaten konzentrierten wir uns auf das visuelle und technische Design der Schnecken, was sich vor allem in der Anfangsphase als ziemlich schwierig darstellte. Das Problem lag in der großen Zahl von Objekten und Polygonen. Es schien fast aussichtslos, alle Einzelobjekte sich so gemeinsam bewegen zu lassen, wie wir es wollten. Bis Mitte Jänner bezweifelten wir, dass wir bis zum gesetzten Termin auch nur eine Minute des Film fertiggestellt haben würden. Bald aber verschwanden die größten Probleme und unsere Angst, nicht in der Lage zu sein, die Schnecken zu animieren und zu rendern, erwies sich als unbegründet. Das Zusammenfügen der einzelne Elemente funktionierte sehr gut, und das Problem, wegen Speichermangels eine Szene mit Schnecken nicht rendern zu können, wurde gelöst, indem wir die Renderingmöglichkeiten am Institut für Animation benützten. Und damit war es möglich, alles in der vorgegebenen Zeit fertigzustellen.

Das Team bestand aus Jan Bitzer, Ilija Brunck und Tom Weber. Jan Bitzer war verantwortlich für Modelling, Shading, Beleuchtung, Kameraarbeit und Compositing. Ilija Brunck arbeitete die Struktur und die Animation aus, Tom Webers Aufgaben lagen im Design, Modelling, Shading und Compositing. Zusätzlich hat auch Heiko Schneck noch am Shading und Composition mitgeholfen.