ANERKENNUNG
Discord: metal and meat
Stephan Larson
Discord: metal and meat ist eine abstrahierte Geschichte über den Konflikt zwischen unterschiedlichen Kräften, wobei als „Kräfte“ Metall und Fleisch oder, metaphorischer gesprochen, Mensch und Natur auftreten. In solch einem Konflikt kann eine Kraft die andere eine Weile überwältigen, aber es ist unvermeidlich, dass sich die Opposition neu formiert, sich zusammenschließt und den Kampf wieder aufnimmt. Und in diesem Kampf liegt der Vorteil auf Seiten der Natur.
Wenn diese Animation sich auch mit dem Menschen und der Natur beschäftigt, so ist sie doch gleichzeitig auch eine einfache Geschichte über Fleischbrocken und Metallklumpen. Das Metall wird als kalt, einförmig, unnachgiebig, steril und unveränderlich dargestellt – eine rigide Struktur, die immer wieder versucht, die Herrschaft zu übernehmen. Das Fleisch wird als kraftvoll angesehen, als verformbar, als gleichzeitig schön und grotesk – eine Kraft, die sich anpasst und verändert im Versuch, jeder Einschränkung zu entkommen.
Die Ironie der „Metall und Fleisch“-Metapher liegt darin, dass es nicht wirklich eine Unterscheidung gibt zwischen dem, was als „Mensch“, und dem, was als „Natur“ angesehen werden könnte. Sowohl Fleisch als auch Metall kommen in der Natur vor, sind aber ebenso vom Menschen beeinflusst; Metalle sind Mineralderivate, und Fleisch ist Fleisch, nicht mehr. Klarer werden die Rollen erst in den Strukturen – Geometrie und organische Formen, wobei der Würfel die Hand des Menschen widerspiegelt und die nebulöseren, biologischen, amorphen Formen die Natur.
Das Konzept, dass die Natur letztlich über den Menschen siegt, soll keineswegs als nihilistisch verstanden werden oder die Errungenschaften der Menschheit herabsetzen, sondern vielmehr eine Kraft unterstreichen, die ursprünglich und unkontrollierbar ist. Im Lichte der Naturkatastrophen der letzten Jahre scheint dieses Thema auf ungemütliche Weise passend.
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