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Prix2006
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
Ars Electronica Linz & ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
Occular Witness
Arijana Kajfes


Occular Witness ist ein Projekt, das sich mit Licht und Sehen beschäftigt, eine Studie in physikalischem wie metaphorischem Sinne über das Licht als Träger von Information und Bedeutung. Auf der Photonenebene lässt sich Licht als prä-kognitive und prä-linguistische kleinste Einheit für die Übertragung von Information bezeichnen. Auf der Symbolebene enthüllt das Licht auch die finstere Weite menschlichen Wissens.

Ausgehend von Duchamps Arbeiten am Großen Glas und von den Vorstudien dazu in der Grünen Kiste entwickelt sich das Projekt rund um Experimente mit Licht und um Überlegungen über das Sehen, die sich in der Grauzone vor Interpretation und Produktion von Bedeutung bewegen.

Alle Experimente versuchen, Fragen der Darstellung in einer Welt des Informationsüberflusses und der Überproduktion anzusprechen. Darüber hinaus stellt die Arbeit eine alternative Forschungsmethode vor, in der Text, Theorie und Praxis auf eine Weise kombiniert werden, die die künstlerische und zutiefst subjektive Basis der Untersuchung nicht verlässt.

Diese Ideen wurden in einer Installation und in einem Künstlerbuch zusammengefasst. Die Installation besteht aus sechs physischen Modellen oder Skulpturen, die die experimentellen Prozesse enthalten. Jedes Modell ist als optisches Problem konstruiert, bei dem die Emission und Absorption von Licht die Reaktionen sowohl der sensorischen Systeme der Maschine als auch der menschlichen Betrachter (der „Augenzeugen“) auslöst. Im Buch werden die Modelle als generische Setups, sozusagen als „Universalfälle“, präsentiert, mit Variablen mit offenem Ausgang sowohl hinsichtlich der Leistung wie der Bedeutung. Indem komplexe Wahrnehmungsprozesse dadurch vereinfacht werden, dass dem Licht als Medium an und für sich Substanz zuerkannt wird, versucht die Arbeit, Grundlagen zu Licht und Vision neu zu definieren und sie dazu zu verwenden, die visuellen Mechanismen in ihrem verführerischsten Zustand darzustellen.

Entwickelt am Smart Studio, Interactive Institute (SE) in Zusammenarbeit mit Aurelian und Lili Bria, AnnSofie Börjesson, Frederik Petersson und Pablo Miranda.